Die hektische Transferphase ist vorbei. Das Kader für diese Saison steht. FCB-Sportchef Daniel Stucki und Telebasel-Experte Adrian Knup beurteilen das Kader in der Sendung «FCB Total».

Der FCB hat in der Sommerpause wieder zahlreiche Transfers getätigt. Nicht weniger als zehn Spieler stiessen im Sommer zur ersten Mannschaft (ohne Isaac Arthur, der gleich nach Schaffhausen ausgeliehen wurde). Auf der Abgangsseite sind es sogar 19 Spieler. (Siehe Infobox)

Nach der erfolglosen letzten Saison war klar, dass sich im Kader etwas tun würde. Sportchef Daniel Stucki, erst seit wenigen Monaten im Amt, musste einige Fehler des letzten Sommers korrigieren. «Seit letztem Sommer haben wir auch einen neuen Trainer. Der hat zum einen selbst einige Ideen. Dann haben wir auch geschaut, was zu uns passt und was nicht. Wir hatten sehr viele Abgänge zu kompensieren», so Stucki.

Breites Kader

Trotz der vielen Abgänge scheint der Kern der Mannschaft zusammengeblieben zu sein. Auch das ist ein Indiz dafür, dass die Kaderzusammensetzung in der Vorsaison nicht gut war. «Die Spieler, die man unbedingt behalten wollte, konnten gehalten werden», fasst Telebasel-Experte Adrian Knup zusammen. Hinzugekommen seien viele Verstärkungen, die ihren Wert in dieser Saison hoffentlich unter Beweis stellen werden, so der ehemalige FCB-Spieler und -Funktionär weiter. «Somit hat der FCB nun ein sehr breites Kader!»

Der FCB macht keinen Hehl daraus, dass er für eine optimale Kadergrösse gerne Lösungen für zwei weitere Spieler gefunden hätte. Doch auch ohne das internationale Geschäft sei das Kader nicht zu breit, sagt Stucki: «Das haben wir gerade im letzten Cupspiel gesehen. Da haben wir nur 19 Spieler aufs Matchblatt bekommen, weil einige Spieler nach der Nati-Pause oder dem Abschlusstraining angeschlagen waren.»

Hinzu kämen Langzeitverletzte wie derjenige mit Mohamed Dräger, so Stucki weiter: «Kevin Rüegg fehlt seit dem Lugano-Spiel verletzt. Auch Gabriel Sigua ist schon länger nicht einsatzbereit. Dann haben wir noch Junior Zé, der wohl bis zur Winterpause ausfallen wird. Natürlich ist das Kader im Moment auf dem Papier gross. Aber das braucht es auch, um in zwei Wettbewerben konkurrenzfähig zu sein.»

«Es wartet noch viel Arbeit»

Mit Kevin Carlos konnte der letztjährige Torschützenkönig der Super League verpflichtet werden, obwohl das Angebot an Yverdon finanziell nicht das beste war. Trotzdem konnte man Konkurrenten wie YB ausstechen, weil der Spieler unbedingt zum FCB wollte. «Wir haben eine gute Sogwirkung. Wir sind ein grosser Verein mit einem grossartigen Stadion. Die Spieler spüren auch, dass wir sportlich wieder gut werden wollen», sagt Stucki. Ein gutes Argument könne man im Moment aber nicht ausspielen. Das internationale Geschäft, in dem der FCB auch in dieser Saison nicht vertreten ist. Umso wichtiger sei es, viele gute Gespräche mit allen Beteiligten zu führen.

Obwohl der FCB auch in der letzten Saison nicht international spielte, konnte der FCB Renato Veiga und Thierno Barry für fast 30 Millionen Franken verkaufen. Diese Summe war möglich, weil es sich einerseits um zwei spezielle Spielerprofile handelt, die begehrt seien. Und im Fall von Renato Veiga spiele zudem eine wichtige Rolle, dass er in der portugiesischen U21-Nationalmannschaft ist, was seinen Marktwert erhöhe, erklärt Knup. «Dass man solche Spieler zum FCB holen kann, hängt damit zusammen, dass der FCB in Europa immer noch einen grossen Namen hat. Es zeigt aber auch, dass der FCB gute Kontakte hat und solche Spieler überzeugen kann, hierher zu kommen», fügt er an.

Im Gegensatz zum Vorjahr scheint das Kader gut aufgestellt worden zu sein. In der Vorsaison fehlte beispielsweise ein Backup für Dominik Schmid auf der linken Abwehrseite. Jetzt sind alle Positionen mindestens doppelt besetzt. Zum Torschützenkönig der letzten Saison kam noch die sensationelle Heimkehr von Xherdan Shaqiri. Müssen die Ziele für diese Saison mit diesem Kader nun angepasst werden? «Nein, da bleiben wir demütig», antwortet Stucki. «Vor ein paar Monaten haben wir noch um den Relegationsplatz gezittert. Wir wissen, was mit diesem Kader im Moment möglich ist. Im Winter werden wir dann genau sehen, wo wir stehen und ob wir unsere Ziele anpassen müssen.»

Auch für Knup ist es noch zu früh, um darüber zu sprechen, wie weit man in dieser Saison kommen kann: «Das muss man abwarten. Bis jetzt ist die Liga sehr ausgeglichen. Auch wenn der Kader gut ist, muss man damit erst einmal umgehen können. Wenn wieder mehr Spieler fit sind, müssen einige auch auf der Tribüne Platz nehmen.» Es wartet also noch viel Arbeit auf Fabio Celestini und natürlich auch auf Daniel Stucki.

Die ganze Sendung mit Daniel Stucki und Adrian Knup findest du hier.