Liestal bleibt eine Baustelle – Allee Parkplatz wird neuer Begegnungsort
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Baselland

Liestal bleibt eine Baustelle – Allee Parkplatz wird neuer Begegnungsort

19.11.2023 14:03 - update 19.11.2023 18:47

Baseljetzt

Ein neues Postgebäude, eine grüne Allee am renaturierten Orisbach – so wird’s künftig in Liestal aussehen. Der neue Stadtpark wurde knapp angenommen. Doch auch das Gegenkomitee ist stolz.

Die Stimmbevölkerung von Liestal BL hat sich am Sonntag für einen Post-Neubau sowie einen neuen Stadtpark am Orisbach ausgesprochen. Mit 52,9 Prozent nahm sie die Quartierplanung am Orisbach an. Der Baukredit für die neue Parkanlage zwischen Bahnhof und Altstadt wurde mit 54,2 Prozent angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei beiden Vorlagen bei 40 Prozent Prozent, wie die Stadt Liestal mitteilte.

Die beiden Vorlagen sind miteinander verknüpft. Die Quartierplanung schafft die baurechtlichen Voraussetzungen für den Stadtpark und den Neubau des Postgebäudes beim Bahnhof. Mit der Annahme des Quartierplans kommt es zu einer öffentlichen Planauflage mit Einsprachemöglichkeit.

Der Kredit für den Stadtpark «Am Orisbach» beträgt rund 5,7 Millionen Franken. Da mit Beiträgen Dritter gerechnet wird, belaufen sich die Nettokosten für die Stadt Liestal voraussichtlich auf 0,5 bis 0,8 Millionen Franken. Für Domenic Schneider aus dem Ja-Komitee ist klar: «So kostengünstig kommt die Stadt Liestal nie mehr zu einem solch tollen Stadtpark».

Hut ab vor dem Gegenkomitee

Die Freude ist bei den Befürworter:innen gross. «Das ist für die Zukunft. Die heutige Allee ist vollgestellt mit Autos und nicht attraktiv», so Domenic Schneider. Aufgrund des eher knappen Ergebnisses zieht die Gewinnerseite den Hut vor dem Nein-Komitee. Domenic Schneider spricht von einem hervorragenden Wahlkampf, für welchen man ein Kränzchen winden müsse.

So ist auch die Gefühlslage beim Nein-Komitee gemischt. Einerseits sei man enttäuscht, andererseits aber auch erfreut über das beachtliche Ergebnis. «Wir mussten als Aussenseiter eine grosse Befürworter-Phalanx angreifen», sagt Kurt Bitterli vom Gegenkomitee.

Kritik wird angenommen

Kurt Bitterli ist der Meinung, dass Liestal zu schnell wachsen möchte und zu grosse Schritte geht. «Ich kann mir nicht verkneifen zu sagen, dass sich die Befürworter noch die Augen reiben werden, wenn 16 Bäume gefällt werden, der Postkoloss da steht und das Städtli immer weniger Läden hat.»

Auf taube Ohren stossen die Argumente des Gegenkomitees bei den Befürworter:innen nicht. «Etwa 45 Prozent der Liestaler:innen finden, dass dieses Projekt doch nicht das Richtige ist. Dies möchten wir aufnehmen und auch die Argumente der Gegner:innen in das Projekt einfliessen lassen», sagt Domenic Schneider. So werde man bei der Detailplanung beispielsweise versuchen, so viele Bäume wie möglich erhalten zu können.

SVP für Stimmfreigabe

Das heutige Postgebäude steht auf dem Bachbett des Orisbach. Dieses Gewässer verläuft in einer betonierten Bachrinne. Mit dem Neubau soll der Orisbach freigelegt, renaturiert und mit einem Stadtpark versehen werden. Die dortigen Parkplätze werden in das geplante Parkhaus auf dem Lüdin-Areal verschoben.

Der Einwohnerrat stimmte im Mai 2023 der Quartierplanung deutlich zu, beschloss aber aufgrund der Wichtigkeit einstimmig, dies einer Volksabstimmung zu unterstellen.

SP, Mitte, EVP, FDP, GLP und Grüne befürworteten das Vorhaben. Sie argumentierten, dass mit dem gewonnen Platz ein Aufenthaltsort zwischen Bahnhof und Altstadt geschaffen werde. Die SVP beschloss Stimmfreigabe. Widerstand gegen die Vorlagen kam vom Komitee «Liestal orientiert». Dieses kritisierte unter anderem die Höhe des Postgebäudes sowie die Aufhebung der oberirdischen Parkplätze (sda/isr/nas).

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