Streit um Kioskgeld löste in Sissacher Gefängnis Unruhen aus
©Symbolbild: Keystone
Polizeieinsatz
Baselland

Streit um Kioskgeld löste in Sissacher Gefängnis Unruhen aus

04.09.2025 10:38 - update 04.09.2025 17:03
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Sieben Häftlinge im Gefängnis in Sissach weigerten sich Mitte August in ihre Zellen zurückzukehren. Die Unruhen unter den Insassen führten zu einem Polizeieinsatz, der vom Kanton nicht kommuniziert wurde.

Im Gefängnis von Sissach kam es am 19. August zu Unruhen und einem Polizeieinsatz. Die Sicherheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft bestätigte am Donnerstag gegenüber Baseljetzt einen Bericht im «Beobachter».

Von einem Aufstand könne dabei aber nicht die Rede sein, da zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Gefängnismitarbeitende oder andere Insassen bestanden habe, heisst es auf Anfrage. Dies sei auch der Grund, weshalb der Kanton damals keine Medienmitteilung zum Einsatz veröffentlichte. Es werde nur dann berichtet, wenn tatsächlich eine Gefahrenlage bestehe, was nicht der Fall gewesen sei.

Geldausgabe wurde verweigert

Ein Insasse habe Geld für den Gefängniskiosk verlangt, was ihm von der Gefängnisleitung jedoch verwehrt wurde. Daraufhin hätten sich weitere Insassen solidarisch gezeigt und die Rückkehr in ihre Zellen verweigert. In der Haft in Sissach bezahlen die Häftlinge hauptsächlich mit dem Arbeitsentgelt. Derzeit gebe es jedoch für einen grossen Teil der Sissacher Gefangenen keine Arbeit, schreibt der «Beobachter».

Insgesamt seien sieben Häftlinge involviert gewesen, die später, zurück in ihren Zellen, Unruhe stifteten und WC-Papier anzündeten, um den Feueralarm auszulösen. Daraufhin rückten zwölf Polizisten mit einem Polizeihund in den Zellentrakt vor, wie der «Beobachter» schreibt. Auch die Feuerwehr rückte aus, um das Gefängnis zu entlüften.

Wiedereröffnung 2024

Das Gefängnis in Sissach bietet Platz für 16 Insassen. Wegen mangelnder Auslastung wurde es im Jahr 2020 geschlossen. Es wurde letztes Jahr wiedereröffnet. Grund für die Wiederinbetriebnahme war gemäss Kantonsangaben die steigende Zahl an Häftlingen sowie die Sanierung des Gefängnisses in Arlesheim.

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