
Taktikfuchs-Analyse: Der FCB agiert in Lugano viel zu passiv
David Frische
Der FC Basel tat sich in Lugano schwer, hatte insbesondere in der ersten Halbzeit keinen Zugriff aufs Spiel – obwohl die Tessiner so agierten, wie man es von ihnen kennt. Die Analyse von Taktikfuchs Matthias Maeder.
Die vollständige Analyse von Matthias Maeder (Trainer FC Black Stars) findest du im Video unten. Hier eine kurze Zusammenfassung.
Der FC Lugano spielt unter seinem Trainer Mattia Croci-Torti einen Ballbesitzfussball. Der FC Basel liess die Luganesi in der ersten Halbzeit weitgehend gewähren, agierte sehr passiv statt den Gegner aktiv anzulaufen. Dadurch bot sich dem Gegner viel Raum, aus dem die eine oder andere Torchance entstand:
- 6. Spielminute: Der FC Basel verteidigt in einem 4-4-2. Luganos Anto Grgic wird von den Baslern aber nicht zugestellt, wodurch er sehr viel Platz erhält und das Spiel aufziehen kann.
- 16. Minute: Lugano rotiert gut auf den Positionen. FCB-Mittelfeldmann Léo Leroy pennt, wodurch Luganos zentraler Mittelfeldspieler Daniel Dos Santos unbedrängt an den Ball kommt. Auch danach kann Lugano unbedrängt sein Spiel weiterspielen.
- 20. Minute: Trotz 0:1-Rückstand lässt die Basler Offensive den Tessiner Goalie seelenruhig einen langen Ball auf Lugano-Stürmer Kevin Behrens schlagen, der das Kopfballduell gewinnt und die Kugel weiterspielen kann. Das kann sicher nicht die Spielidee von FCB-Trainer Ludovic Magnin gewesen sein.
- Die Basler Passivität zeigt sich erneut in der 26. Spielminute, als FCB-Stürmer Kevin Carlos halbbatzig ins Pressing geht. Eine Fehlerkette im Basler Spiel gegen den Ball ermöglicht dem FC Lugano eine weitere gute Torchance, die beinahe zum 0:2 geführt hätte.
- In der 45. Minute schleppen sich die Basler nur noch in die Pause, statt den Gegner aktiv anzulaufen. Die Mentalität und der Wille, vor dem Halbzeitpfiff noch den 1:2-Anschlusstreffer zu erzielen, fehlen gänzlich.
In der Halbzeit reagierte FCB-Trainer Ludovic Magnin mit drei Spielerwechseln. Daraufhin ging ein Ruck durch die Mannschaft und sie hatte deutlich mehr Ballbesitz. Es stellt sich die Frage, warum Magnin nicht früher taktische oder personelle Anpassungen im Basler Spiel vorgenommen hatte.
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spalen
treffende, wenn auch schmerzliche, analyse. danke dafür
pserratore
Super analysiert 👏