Theater-VR Balz Stückelberger kritisiert Protestaktion öffentlich
Heikler «Like»
Basel-Stadt

Theater-VR Balz Stückelberger kritisiert Protestaktion öffentlich

02.06.2023 18:02 - update 03.06.2023 09:25
Nicolas Bieri

Nicolas Bieri

Das Ballettensemble bemängelt mit einer Protestaktion die Löhne am Theater. Jetzt – mitten in den Lohnverhandlungen – kritisiert Verwaltungsrat Balz Stückelberger die Aktion öffentlich.

Da wird nach der Premiere des neuen Stücks «Explosiv!» minutenlang applaudiert. Gleichzeitig hält das Ensemble ein Plakat der Unia hoch: «Da tanzen wir nicht mit! Faire Löhne fürs Basler Ballett». Seither herrscht dicke Luft rund um das Theater und sein Ballett.

Andrea Strahm mischt sich ein

Am Mittwoch mischt sich denn auch die Basler Mitte-Fraktionspräsidentin Andrea Strahm in die Diskussion ein. Auf Facebook wettert sie gegen die Aktion des Ensembles: «Shame on you», schreibt sie hinter einen wütenden Post – schämt euch!

Ausgerechnet an Richard Wherlocks letzter Premiere den Aufstand zu proben, nennt Strahm «mies». Lausige Löhne für Tänzer und ein ständiger Kampf um das nächste Engagement? «Aber sicher nicht in Basel», schimpft Strahm weiter.

Heisser Tanz von Verwaltungsrat Stückelberger

Eine bittersüsse Note erhält Strahms Ausruf jedoch erst durch einen prominenten «Like»: Balz Stückelberger, FDP-Landrat und Verwaltungsratsmitglied des Theater Basels stimmt Strahms Wutrede auf Facebook zu. Und das mitten in den laufenden Lohnverhandlungen mit den Gewerkschaften!

Darf ein Verwaltungsrat die Hilferufe seiner Mitarbeitenden öffentlich als «mies» bezeichnen? Darf er ein lautes «schämt euch!» unterstützen? Ein heisser Tanz des VR-Mitglieds!

Baseljetzt erreicht Stückelberger am Telefon: «Ich verstehe den Post von Andrea Strahm als Kritik am unwürdigen Abschied von Richard Wherlock. Und da stimme ich zu. Zu dieser Meinung stehe ich». Man pflege auch im Verwaltungsrat einen offenen Umgang mit dieser Sache. Und: «Schliesslich äussern sich die Tänzer und Tänzerinnen ja auch öffentlich».  Zudem verweist Stückelberger auf die offizielle Stellungnahme des Theaters auf ihrer Webseite.

Wie auch immer: Zur Beruhigung der explosiven Situation dürfte Stückelbergers «Like» jedenfalls nicht beigetragen haben.

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