Trotz ruhigerer Nacht: Frankreich mobilisiert erneut 45’000 Polizisten
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Trotz ruhigerer Nacht: Frankreich mobilisiert erneut 45’000 Polizisten

03.07.2023 19:44 - update 03.07.2023 21:18

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Auch wenn die Gewalt nachgelassen habe, hätten die Wogen sich noch lange nicht geglättet, hiess es am Montag von Seiten der Regierung. Deshalb sind, wie in den Nächten zuvor, 45’000 Polizisten im Einsatz.

Seit dem Tod des 17-jährigen Nahel durch eine Polizeikugel bei einer Verkehrskontrolle am vergangenen Dienstag wird Frankreich vor allem nachts von massiven Krawallen erschüttert. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern. Seit Beginn der Ausschreitungen gab es landesweit mehr als 3000 Festnahmen.

Letzte Nacht hat es landesweit 157 Festnahmen gegeben. Das waren deutlich weniger als in den vorangegangenen Nächten. Drei Polizisten seien verletzt worden, teilte das Innenministerium am Montag über Twitter mit. Der Zeitung «Le Parisien» zufolge brannten 297 Autos aus und an 34 Gebäuden wurde Feuer gelegt.

Auch wenn die Gewalt nachgelassen habe, hätten die Wogen sich noch lange nicht geglättet, hiess es am Montag von der Regierung. Deshalb seien, wie in den Nächten zuvor, wieder 45’000 Polizisten im Einsatz. Der Einsatz von Spezialeinheiten und gepanzerten Fahrzeugen habe dazu beigetragen, die Lage unter Kontrolle zu bringen, sagt Innenminister Gérald Darmanin.

Verdacht auf Todschlag

Frankreich sei ein Rechtsstaat und auch die Polizei unterstehe dem Gesetz, betonte die Regierung am Montag. Gegen den Beamten, der den Schuss auf den Jugendlichen abgab, wird wegen Totschlagverdachts ermittelt. Die französische Polizei habe keine Probleme mit Rassismus und dem Schusswaffengebrauch, hiess es.

Der Tod des Jugendlichen sei tragisch und bewege verständlicherweise die Gemüter. Professionalität und Augenmass habe die Polizei gerade in den vergangenen Tagen bewiesen. Trotz heftiger Ausschreitungen habe es weder auf der Seite der Randalierer noch aufseiten der Beamten Tote gegeben. (sda/kae)

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