
Trotz Unmut in der Bevölkerung: Spital in Laufen bleibt eine Asylunterkunft
Larissa Bucher
Seit zwei Jahren ist das ehemalige Spital in Laufen ein Erstaufnahmezentrum für Asylsuchende. Der Nutzungsvertrag endet jedoch Ende Jahr. Der Kanton präsentiert nun seine Pläne für eine Verlängerung.
Ob Ukraine oder der nahe Osten – weltweit werden die Auswirkungen der momentan geführten Kriege spürbar. Das auch hier im Laufental. Jährlich suchen rund 1’500 Personen Asyl im Kanton Baselland. Viele davon müssen innert 24 Stunden aufgenommen werden können. Aus diesem Grund gibt es seit zwei Jahren ein Erstaufnahmezentrum im alten Spital in Laufen.
Viel Unmut bei der Bevölkerung
Die Anwohnerinnen und Anwohner von Laufen sind jedoch nicht zufrieden mit dem Erstaufnahmezentrum. «Wir sind nur sehr, sehr wenig informiert worden», beklagt sich eine Frau am Dienstagabend in der Serafin-Halle in Laufen. «Ich möchte Sie darum bitten, uns in Zukunft besser zu informieren.» Eine andere Anwohnerin merkt an, dass sie bereits drei Flüchtlinge bei sich im Garten vorgefunden habe, da diese das Zentrum suchten. «Ich finde das unangenehm», sagt sie.
Eben genau wegen dieses Unmuts in der Bevölkerung wollten Regierungsrat Anton Lauber und Gemeindepräsident Pascal Bolliger die Bevölkerung am Dienstag genauer über die Pläne für die nächsten zwei Jahre informieren. So lange soll das Zentrum nämlich noch in Laufen bleiben.
Bedenken sollen berücksichtigt werden
Lauber erklärte den Anwohner:innen dabei, wie wichtig es sei, dass der Kanton eine Erstaufnahmestelle bereitstellt. So müsse man den Gemeinden eine gewisse Vorlaufszeit geben. «Wir sind sehr dankbar, dass wir das hier in Laufen machen können», sagt er. Es sei nicht einfach in einer kurzen Zeit solch ein Zentrum bereitstellen zu können. «Wir reden von über 200 Betten, die wir anbieten müssen. Das ehemalige Spital hier in Laufen bietet sich dafür natürlich sehr gut an.»
Für die kommenden zwei Jahre wolle man die Bedenken der Bevölkerung nun aber mehr berücksichtigen. «Ich finde es sehr gut, dass Sie auf die Informationspolitik hingewiesen haben», sagt Pascal Bolliger, Stadtpräsident von Laufen. «Für die Stadt Laufen war es immer wichtig, dass die Sicherheit hoch gehalten und die Hygiene vor Ort eingehalten wird.»
Der Antrag, dass das ehemalige Spital in Laufen weiterhin als Erstaufnahmezentrum genutzt werden kann, liegt nun auf dem Baselbieter Bauamt. Was mit dem Spital nach 2026 passiert, ist noch nicht klar.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Sonnenliebe
Ja immer diese Bedenken…