Ukraine gelingt Durchbruch an der Südfront
Baseljetzt
Die Ukraine bricht am südlichen Frontabschnitt durch Russlands Verteidigungslinien. Doch während sich die Truppen vorwärts bewegen, sterben bei russischen Luftangriffen in Cherson Zivilisten.
Nach offiziellen Militärangaben aus Kiew rücken ukrainische Truppen an der Front im Süden weiter vor. Im Bericht des Generalstabs für Sonntagmorgen hiess es: Die Truppen «verdrängen bei Werbowe im Gebiet Saporischschja den Gegner aus seinen Stellungen und setzen sich an den erreichten Positionen fest». Der Kommandeur der ukrainischen Truppen in diesem Abschnitt, Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj, sprach in einem Interview des US-Senders CNN von einem Durchbruch.
Russischer Verteidigungsgürtel durchbrochen
Das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW schrieb, dass die Ukraine westlich von Werbowe den am besten befestigten russischen Verteidigungsgürtel der Region durchbrochen habe. Zu diesem Gürtel gehörten Minenfelder, bemannte Schützengräben, Anti-Panzer-Gräben und Betonsperren. In der flachen Steppe sind die russischen Stellungen oft in langen Baumreihen versteckt. «Wir bewegen uns von Baumreihe zu Baumreihe vor, manchmal 50 bis 100 Meter pro Tag, manchmal 300 bis 400 Meter», sagte ein Armeepressesprecher im ukrainischen Fernsehen.
Experten hatten zuletzt gleichzeitig erklärt, dass ein Durchbruch erst ein Zwischenschritt sei. Es sei unklar, ob die Ukraine angesichts der seit Monaten laufenden Gegenoffensive noch genügend Kräfte haben werde, damit sie nach einem Durchbruch durch die russischen Verteidigungslinien tief in die besetzten Gebiete vordringen kann.
Weitere eigene Angriffe meldete das ukrainische Militär von der Front bei der Stadt Bachmut im Donbass. Zudem haben die Ukrainer Kampfdrohnen in die grenznahe russische Gebietshauptstadt Kursk gesteuert haben. Ziele seien das örtliche Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und eine Ölraffinerie gewesen, berichteten Medien in Kiew unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst. Das Gebiet Kursk teilte offiziell mit, eine Drohne habe geringen Schaden am Dach eines Verwaltungsgebäudes angerichtet.
Tote und Verletzte bei Luftangriffen im Gebiet Cherson
Bei russischen Luftangriffen auf das südukrainische Gebiet Cherson sind nach örtlichen Behördenangaben zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. In der Stadt Beryslaw am Fluss Dnipro sei am Sonntag eine Frau ums Leben gekommen, in dem Dorf Lwowe ein Mann. Bei dem Beschuss durch russische Flugzeuge seien zudem mehrere Menschen verletzt worden. Die ukrainische Armee hatte im vergangenen November den Teil des Gebiets zurückerobert, der nordwestlich des Dnipro liegt.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland am Sonntag auch das Gebiet Odessa am Schwarzen Meer und andere Regionen im Süden der Ukraine aus der Luft an. (sda/fra)
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
mil1977
Die russische Föderation behindert sich inzwischen auf den Niveau seiner neuen Brudervölker, dem Iran und Nordkorea. Vermutlich werden sie es noch darunter schaffen.