Ukrainekrieg aus einer anderen Perspektive
Lino Klein
Die Ausstellung «Comics im Krieg» präsentiert den Ukrainekrieg aus einer vollkommen neuen Perspektive. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Liebe, Kampf, Freiheit und die Hoffnung, niemals aufzugeben.
Das Comicmagazin Inker zeigt, wie Journalismus und Kunst zusammenwirken können, um ein wichtiges Thema kritisch zu beleuchten. Das junge Unternehmen, das 2022 gegründet wurde, hat sich seit Beginn des Ukrainekriegs intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und die menschlichen Erfahrungen des Krieges auf vielfältige Weise dargestellt.
Inker bietet Künstler:innen, Journalist:innen und Drehbuchautor:innen eine Plattform, um die Ereignisse des Krieges auf unterschiedliche Arten darzustellen.
«Innerhalb von 10 Monaten wurden insgesamt 36 Geschichten geschaffen, die sich mit dem Geschehen und den aktuellen Ereignissen im Krieg befassen», erklärt Chief Director Ruslana Koropetska gegenüber Baseljetzt. Die Comics von Inker sollen darauf aufmerksam machen, dass der Krieg noch nicht vorbei ist und weiterhin unschuldige Menschen sterben. «Wir leben nun fast schon 2 Jahre im Krieg und es wird immer schwerer, dagegen anzukämpfen. Wir schauen nicht weg und denken an diejenigen, die für unser Land ihr leben gelassen haben», betont Ruslana.
Wenn Journalismus auf Kunst trifft
Die Geschichten, die in den Comics erzählt und gezeigt werden, basieren alle auf wahren Begebenheiten, die von der ukrainischen Journalistin Diana Lanovets recherchiert, dokumentiert und zusammengetragen wurden. Sie interviewte Menschen, die ihre Geschichte teilen wollten und so entstanden die Comics. «Das Wichtigste an unserem Projekt ist, dass die Menschen sehen, was in der Ukraine noch immer geschieht und dass wir die Hoffnung nicht aufgeben», betont Diana gegenüber Baseljetzt.
Inker möchte ausserdem die Rolle der Frauen in der Ukraine aufzeigen, die nun viele wichtige Positionen und grosse Verantwortung übernehmen müssen. Die gesamte Landwirtschaft wird von ihnen betrieben und viele Frauen sind nun gezwungen, harte Arbeit auf den Feldern zu verrichten, während ihre Männer im Krieg kämpfen.
Auch die Künstlerin selbst, die die Comics gezeichnet hat, erklärt, dass es unzählige solcher Geschichten gibt, die sogar noch schlimmer sind als die wenigen, die Inker in den Comics dargestellt hat. «Ich möchte den Krieg mit meinen Zeichnungen nicht verharmlosen, sondern die brutale Wahrheit zeigen, deutlich machen, was die Menschen wirklich durchmachen müssen», betont Lyudmyla Samus.
Die Ausstellung «Comics im Krieg» ist vom 10. bis zum 24. April im Salon Mondial in Basel zu sehen. Zusätzlich findet am 12. April ein Workshop statt, bei dem das Team, bestehend aus Ruslana Koropetska (Redakteurin und Drehbuchautorin), Lyudmyla Samus (Künstlerin) und Diana Lanovets (Journalistin), aus erster Hand von ihren Erfahrungen bei der Entstehung des Projektes erzählen werden.
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