Umstellung des Lehrbetriebs aufgrund von KI? Hochschulen sind gefordert mit KI-Softwares wie ChatGPT. Die Uni Basel sieht viele Vorteile, muss aber Prüfungssituationen anpassen.

Die einen sehen sie als grosse Gefahr, die anderen als grosse Chance: die KI-Software ChatGPT. Ob positiv oder negativ, sie sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Insbesondere Hochschulen sind mit dem Aufkommen der KI-Sensation gefordert, wie Baseljetzt im Januar berichtete.

«Es braucht Spielregeln»

Matthias Geering, Leiter Kommunikation & Marketing der Uni Basel, sieht KI-Softwares trotz der Herausforderungen als eine Riesenchance. Aber es brauche auch Spielregeln für den Einsatz von künstlicher Intelligenz. «Das haben wir bereits beim Taschenrechner, beim programmierbaren Taschenrechner, beim Computer gemacht und man wird es nun auch bei den neuen KI-Tools machen.»

Gesamtuniversitäre Richtlinien gäbe es noch nicht. Diverse Fakultäten haben allerdings ihre Regeln für Prüfungen angepasst. Beispielsweise gibt es den Safe Exam Browser, bei welchen nicht alle Websites zugänglich sind während einer Prüfung. Und: «Wir gehen davon aus, dass die mündliche Prüfung an Bedeutung gewinnt», erzählt Matthias Geering.

Uni setzt auf Ehrlichkeit

Kann die Uni überprüfen, ob eine wissenschaftlichen Arbeit von einer KI verfasst wurde? Laut Matthias Geering ist dies besonders schwierig. Daher setzt man auch auf den Willen der Studierenden, etwas lernen zu wollen. «In der Wissenschaft geht es um Integrität. Wir machen den Studierenden schon früh klar, dass sie ehrlich sein sollen», sagt Geering.

Es werde in Zukunft gesamtuniversitäre Regeln geben. Da sich die Fakultäten stark unterscheiden – auch in ihren Prüfungsformen – werde es viele Richtlinien geben, die spezifisch für ein Fachgebiet gelten. Wann diese Regeln eingeführt werden und wie diese aussehen, ist noch unklar.