Universitätsspital vermisst über einen Drittel seiner Berufskleidung
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Pflege
Basel-Stadt

Universitätsspital vermisst über einen Drittel seiner Berufskleidung

08.08.2024 08:27 - update 08.08.2024 09:37

Baseljetzt

113’186 Kleidungsstücke des Unispitals Basel sind verschwunden. Das macht mehr als einen Drittel der gesamten Kleidung aus. Das Spital wendet sich nun intern an seine Mitarbeitenden.

Überschüssige Berufskleidung soll in der Schmutzwäschesammlung abgegeben werden, bittet der Arbeitgeber. Dies berichtete die bz Basel am Donnerstagmorgen.

Die Spital-Sprecherin Caroline Johnson habe die Zahl der vermissten Kleidungsstücke gegenüber der Zeitung bestätigt. Bei den Kitteln und Mänteln der Ärzt:innen sollen ganze 71 Prozent fehlen, bei den Hosen und Oberteilen seien es um die 60 Prozent.

Neues Registrierungssystem

Es wurde in diesem Jahr ein neues System zur Registrierung der Kleidungsstücke eingeführt, mit dem auch der aktuelle Kleidungsengpass gelöst werden solle, so Johnson weiter. «Neu ist jedes Stück mit einer Marke ausgestattet und erfasst, sodass sich die logistischen Prozesse im Unispital und beim Wäschedienstleister effizienter gestalten lassen.» Aufgrund des neuen Systems sei ein Vorjahresvergleich nicht möglich.

Man wolle mit einer solchen Registrierung die Herausgabe der Berufskleider sowohl automatisieren wie auch optimieren. Pflegepersonen und Ärzt:innen können so rund um die Uhr Kleidung beziehen, statt nur zu bestimmten Zeiten. Da man sich noch in der Gewöhnungsphase befinde, sei nun der Aufruf nach nicht zurückgebrachter Kleidung an die Mitarbeitenden gerichtet worden, erklärt Johnson.

Die Mehrkosten, welche durch die verschollene Kleidung entstehen, werden vom Spital nicht konkret beziffert. Entstehen würden die Kosten hauptsächlich durch die zusätzlichen Transporte, die Abklärungen und zusätzlichen Arbeitsschritte, welche nötig seien, um die Engpässe zu beheben.

Auch kein Einzelfall

Die Problematik verschollener Spitalkleidung ist kein Einzelfall. Auch andere Spitäler in der Region kennen das Problem, berichtet die bz weiter. In der Merian Iselin Klinik können ab zwei Sets die neue Wäsche nur gegen Abgabe von Schmutzwäsche bezogen werden. Das System sei momentan aber in Umstellung und genaue Angaben können nicht gemacht werden.

Im Kantonsspital Baselland ist das Wäscheausgabe-System mit automatischen Schleusen ausgestattet. Auch dort ist jedes Kleidungsstück mit einem Chip versehen und für ein schmutziges Wäschestück kann jeweils ein sauberes bezogen werden. Dies gilt jedoch nicht für den Operationstrakt, die Mitarbeitenden dort haben unbegrenzten Zugang zu frischer Kleidung, erklärt die Sprecherin Anita Kuoni gegenüber der Zeitung. Dies, da die Berufskleider häufiger gewechselt werden müssen und nicht ausserhalb des OPs verwendet werden.

Auch das Claraspital arbeitet an einer digitalen Lösung, ähnlich wie im Unispital und im Baselbieter Kantonsspital. Das der Wäscheversorgung halte sich bei ihnen allerdings im  «normalen und branchenüblichen Rahmen», so die Sprecherin. Im Felix-Platter-Spital wird mit einem Kontingent gearbeitet. Dieses können die Mitarbeitenden an einer elektronischen Schleuse beziehen, womit jedes Kleidungsstück zurückverfolgt werden könne. Dieses System sorge dafür, dass das Spital rund einen Drittel weniger Berufswäsche benötige, so eine Sprecherin auf Anfrage der bz.

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08.08.2024 12:37

Naefro

Landen alle im Schwarzhandel

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08.08.2024 07:53

Sonnenliebe

Unglaublich, was die Leute einfach mitnehmen ohne schlechtes Gewissen

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