«Uns geht es darum, die Leute zu inspirieren und sie nach Basel zu locken»
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Social-Media
Basel-Stadt

«Uns geht es darum, die Leute zu inspirieren und sie nach Basel zu locken»

11.01.2024 11:51 - update 12.01.2024 17:17
Jessica Schön

Jessica Schön

Der Account «baselswitzerland» hat am Samstag auf Instagram die Marke von 100’000 Followern erreicht. Doch wer steckt eigentlich dahinter? Baseljetzt wirft einen Blick hinter die Kulissen.

«Ein grosses Lob an unsere grossartige Community – eure Begeisterung und Unterstützung haben diesen Traum in unsere digitale Realität verwandelt», heisst es unter den Bild-Post von baselswitzerland. Grund sind die 100’000 Follower:innen, welche der Account von Basel Tourismus seit Beginn seiner Präsenz auf Instagram vor knapp 10 Jahren generieren konnte.

Im Gespräch mit dem stellvertretenden Direktor von Basel Tourismus, Christoph Bosshardt, und Social-Media-Managerin Youdon Memmishofer, haben wir gefragt, wie das Team diese Zielmarke erreicht hat. Nur soviel vorweg: Gekauft ist keine:r der Follower:innen.

Baseljetzt: Wer steckt hinter dem Account von baselswitzerland?

Christoph Bosshardt: Hinter dem Account steckt das Social-Media-Team von Basel Tourismus, das sich neben Instagram auch um andere Kanäle – etwa Facebook, YouTube und neuerdings auch TikTok – kümmert. Es besteht aus vier Personen und etwa 240 Stellenprozenten. Das sind alles junge, aufgestellte Personen, die Basel leidenschaftlich im Herz tragen und Spass an ihrer Arbeit haben.

Was sind die Top-Aufgaben bei der Account-Verwaltung?

Youdon Memmishofer: Instagram nimmt als Plattform bei uns relativ viel Zeit in Anspruch. Zusammen mit Facebook ist das unser Hauptkanal. Zu den Aufgaben gehört es, die Posts vorzubereiten, die passenden Bilder zu suchen und Content – also Inhalte – zu produzieren, etwa durch das Erstellen von Reels. Aber auch das Community-Management, also die Interaktion mit den Follower:innen gehört zum Tagesgeschäft. Ebenso die Kontaktpflege mit unseren Kooperationspartner:innen, beispielsweise Influencer:innen.

Warum betreibt ihr diesen Account?

Christoph Bosshardt: Weil Instagram die Möglichkeit bietet, Basel in seiner Vielfältigkeit und Lebendigkeit zu zeigen.

Woher kommen die Bilder und Videos?

Youdon Memmishofer: Für die Reels haben wir meistens eine Person im Team, die sich selbst vor Ort um die Produktion kümmert. Wir sind fast täglich «ausser Haus», auf der Suche nach Eindrücken von der Stadt oder von Events. Bei der Menge an Bild-Posts, die wir machen, sind wir aber auch auf User-generated-Content angewiesen: Wir haben also einen Pool von Personen, deren Bilder wir verwenden dürfen. Die werden beim jeweiligen Post dann aber auch erwähnt und verlinkt.

Wie würdet ihr eure Entwicklung der letzten Jahre beschreiben?

Christoph Bosshardt: Vor zehn Jahren hat noch niemand von Social-Media-Marketing geredet. Dementsprechend hatte man in diesem Bereich auch noch keine Profis. Angefangen haben wir wie alle auf Facebook, mit einer Person, die das zu 50 Prozent gemacht hat. Je wichtiger digitale Strategien im Marketing wurden und je genauer wir mit unseren Botschaften auf gewisse Personen abzielen wollten, desto mehr haben wir in unseren Social-Media-Auftritt investiert. Mittlerweile sind wir sehr professionell aufgestellt, und ich glaube, dass das auch wichtig ist. Noch immer denken viele, dass man das nebenbei machen kann. So einfach ist das aber nicht. Es braucht Ressourcen: Zeit, Equipment und Know-How.

Youdon Memmishofer: Man darf auch nicht vergessen, dass es immer mehr Plattformen gibt. Alles wächst, was im Umkehrschluss bedeutet, dass auch das Team wachsen muss.

"Uns geht es darum, die Leute zu inspirieren und sie nach Basel zu locken"
Bild: zvg/ Montage: Baseljetzt

Welche Zielgruppe möchtet ihr auf Instagram erreichen?

Christoph Bosshardt: Wir haben eine übergeordnete Marketingstrategie, die mit unserer Positionierung, und wie wir Basel zeigen wollen, zusammenhängt. Unsere Hauptthemen drehen sich um Kunst und Architektur. Für die Zielgruppe heisst das, dass wir Personen ansprechen wollen, die an diesen Themen interessiert sind. Vom Alter her dürften das Millenials sein. Aber natürlich ist das nicht trennscharf, und wir zeigen auch andere kulturelle Events, etwa die Basler Fastnacht oder den Weihnachtsmarkt.

Youdon Memmishofer: Das hängt auch sehr stark von der jeweiligen Plattform ab. Neu bespielen wir auch einen eigenen TikTok-Kanal. Dort ist das Publikum in der Regel jünger.

Bekommt ihr Feedback eurer Follower:innen?

Youdon Memmishofer: Wir bekommen Kommentare unter unseren Posts, aber auch immer wieder Direktnachrichten, in denen sich Personen für unsere Ideen bedanken. Das freut uns natürlich. Uns geht es ja darum, die Leute zu inspirieren und nach Basel zu locken.

Bringt der Account einen Cashback?

Christoph Bosshardt: Der Account gibt keinen finanziellen Cashback – das muss er aber auch nicht, denn das ist gar nicht unser Auftrag. Wir sind kein kommerzielles Unternehmen, sondern eine Non-Profit-Organisation. Unsere Aufgabe ist es, für Basel zu werben, zu begeistern und die Stadt bekannt zu machen. Wenn die Leute auf unseren Social-Media-Auftritt reagieren, geht der «Erlös» wenn man so will an die Hotels, die Gastronomie, Museen und andere Kultureinrichtungen.

Hat sich euer eigener Social-Media-Gebrauch verändert?

Youdon Memmishofer: Ich bin immer noch gleich oft auf Social-Media unterwegs. Ich glaube, im Socal-Media-Team sind wir alle recht aktiv (lacht).

Christoph Bosshardt: Bei mir schon. Ich wäre sonst vermutlich weniger häufig auf Social-Media unterwegs, wenn ich mich nicht beruflich damit auseinandersetzen würde.

Was habt ihr für die kommende Zeit geplant?

Youdon Memmishofer: Im Moment befinden wir uns in einer Ausprobierphase. Wir sind beispielsweise daran, für TikTok verschiedene Content-Inhalte zu testen, gleichzeitig haben wir einen WhatsApp-Channel eröffnet und schauen, ob sich Instagram-Threads für unsere Inhalte anbieten. Instagram und Facebook werden vorerst unsere Hauptkanäle bleiben. Dort geht es darum, Wege zu finden, den bestehenden Content noch besser zu pushen.

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Kommentare

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11.01.2024 12:11

Marius

240 Stellenprozente für das??? Schliffts no? Wehe, wir bezahlen das per Steuern! Sonst gehts jetzt aber ab auf politischer Ebene. Das ist absolut inakzeptabel und ich spreche aus Erfahrung mit mehr Follower, Reichweite und ROI.

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