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Viel Kampf, wenig Lohn: FCB-Frauen verlieren Derby im Playoff-Halbfinal

11.05.2024 22:07 - update 25.03.2025 15:38
Tim Meyer

Tim Meyer

Somit bleibt der FCB weiterhin seit 2020 ohne Sieg gegen den FC Zürich. Die FCB-Frauen zeigten zwar eine beherzte Leistung, die letzte Entschlossenheit fehlte aber. Nun muss im Rückspiel ein Rückstand aufgeholt werden.

Das Team von Kim Kulig zeigte vor 3’373 Zuschauenden im Leichtathletikstadion St. Jakob viel Kampfgeist und Laufbereitschaft. Vor allem Aurélie Csillag im Sturm nervte die Zürcher Abwehr mit ihrer Aufsässigkeit. Trotz grossem Pressing ging der FCB am Ende mit leeren Händen und leerem Tank vom Platz. Die Trainerin ist nicht zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft:

«Ich finde schon, dass wir es besser können. Vor allem waren wir in der ersten Halbzeit nicht so mutig. Wir leben von unserem Zusammenspiel und von Unterstützung in Ballnähe. Und das haben wir nicht so ganz auf den Platz gebracht. Ich hätte es besser gefunden, wären wir direkt präsenter gewesen. Ich verlange mehr von meiner Mannschaft und weiss auch, dass sie es besser kann.»

Tatsächlich waren in den ersten zwanzig Minuten beide Mannschaften sehr abwartend. Es gab kaum Torchancen und das Spiel fand meistens im Mittelfeld statt. Erst mit dem 0:1 für den FCZ in der 33. Minute nahm das Spiel Fahrt auf. Unglücklich für den FCB: Nach einem unnötigen Foul in Strafraumnähe kommt die Freistoss-Flanke und wird von Jana Vojteková ins eigene Netz abgelenkt.

Der FCB steckte nach dem Rückstand nicht den Kopf in den Sand und kam kurz vor der Pause zu einer Grosschance. Der Ball strich aber knapp am Pfosten vorbei. Auch nach der Pause blieb der FCB hartnäckig und kam nur einige Minuten nach dem Seitenwechsel erneut zu einer dicken Chance. Die Zürcherinnen klärten aber kurz vor der Linie in extremis.

Zwei Geschenke für den FCZ

In der 54. Minute kam die Erlösung für den FCB: Coumba Sow brachte den FCB zurück ins Spiel. Jetzt bloss nachlegen – und plötzlich steht es 1:2. Hä?

Es waren ganz kuriose Szenen. Nur 65 Sekunden nach dem Ausgleich spielt Gloria Adigo einen Rückpass zu Goalie Anna Klink. Diese war überrascht und rechnete nicht mit dem Ball – und dann kullerte er ins eigene Gehäuse. Der FCB schiesst drei Tore und verliert am Ende doch 1:2. Diese Fehler könnten für die Baslerinnen bittere Folgen haben.

Trotz vehementem Einsatz gelang dem FCB kein erneuter Ausgleichstreffer mehr. Es ist mittlerweile die sechste Niederlage in zehn sieglosen Spielen gegen die Zürcherinnen. Der FCZ auf der anderen Seite verlängert seine Siegesserie auf sechs gewonnene Spiele in Folge. Auch Torschützin und Captain Coumba Sow hatte gemischte Gefühle nach der Niederlage und war vor allem enttäuscht und wütend:

«Ich denke, wir haben über gewisse Phasen hinweg gezeigt, dass wir das bessere Team sind. Wenn wir von Anfang an diese Entschlossenheit und Präzision haben, dann kommt es gar nicht soweit. Wir haben viel zu lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Wir mussten wieder hinterher rennen, um den Auftrieb zu finden und das ist schade. Wenn wir das aber im Rückspiel nächste Woche von Anfang an schaffen, dann denke ich, dass wir das noch drehen können.»

Der FCB muss im Rückspiel am 18. Mai nun einen kleinen Rückstand aufholen und mehr Tore schiessen als der FCZ, um den Traum vom Meistertitel weiterleben zu lassen. Dann müssen die Bälle aber auch in das richtige Tor fallen.

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