Vögel ohne Ende: Basel kräht aus dem letzten Loch
©Symbolbild: Keystone
Plage
Basel-Stadt

Vögel ohne Ende: Basel kräht aus dem letzten Loch

10.05.2024 17:32 - update 10.05.2024 17:33
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Die Vögel bringen die Verwaltung an ihre Grenzen. Die hohe Krähen-Population übersteigt vor allem die Ressourcen der Stadtreinigung massiv.

Die Basler Regierung sieht wenig Handlungsspielraum zur Eindämmung der Krähen-Population in der Stadt. Die Stadtgärtnerei nehme Kronenbegrenzungsschnitte bei Nistbäumen vor und entferne Nester, was aber nicht durchgängig möglich sei. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Antwort zu einer Interpellation hervor.

Schnittmassnahmen führen bei den betroffenen Bäumen zu Stressreaktionen. Deshalb können sie nur in begrenztem Mass durchgeführt werden. Zudem würde ein häufigeres Eingreifen die Resssourcen der Stadtgärtnerei übersteigen.

Abschuss könnte problematisch sein

Wo immer möglich hat die Stadtgärtnerei die Schnittintervalle von vier auf zwei Jahre verkürzt, wie die Regierung in der Antwort auf die Interpellation von Lukas Faesch (LDP) schreibt. Damit sollen die Möglichkeiten für den Nestbau der Krähen verringert werden. Das Problem ist hier aber, dass die Rabenvögel jeweils schnell ein neues Quartier suchen.

Auch ein Abschuss von Krähen würde nur kurzzeitige Milderung verschaffen. Die Nistplätze würden dann von anderen Krähen belegt werden. Zudem sei ein Abschuss innerhalb der Stadt «nicht unproblematisch», schreibt die Regierung.

Auch Abschreckung sei wenig wirksam: «Akustische oder sonstige Vergrämungsmassnahmen haben in der Regel nur sehr begrenzte Wirkung, weil Krähen auf Grund ihrer Intelligenz rasch erkennen, dass die suggerierte Bedrohung nicht real ist», heisst es weiter.

Gundeli, Altrheinweg und Kannenfeld als Hotspots

Hotspots der Krähenpopulation befinden sich am Altrheinweg, am Spalenring, bei der Schützenmattstrasse, der Pruntrutermatte, an der Kannenfeldstrasse sowie an der Gundeldingerstrasse entlang des Margarethenparks.

In seiner Interpellation wies Faesch darauf hin, wie die Krähen in diesen Gegenden zu einer Belastung für die Quartierbevölkerung geworden sind. So zerreissen sie bisweilen Müllsäcke und verteilen den Unrat auf der Strasse, hinterlassen Exkremente auf dem Trottoir und Autos und krächzen bis in die Abendstunden, wie Faesch schreibt.

Am wirksamsten sei es, die Attraktivität der Brut- und Schlafplätze zu reduzieren und das Futterangebot möglichst gering zu halten, hält die Regierung fest. Was den Abfall betreffe, könnten etwa flächendeckende Unterflurcontainer Abhilfe schaffen. Diese werden noch in einem Pilotprojekt geprüft und im Falle einer positiven Beurteilung dem Grossen Rat vorgelegt, wie es weiter heisst.

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