Vom amerikanischen Traum zur Strassenmusik in Basel
Baseljetzt
Mads Jacobsen ist Strassenmusiker. Unterwegs mit Gitarre und Verstärker muss er sich jedoch immer vor der Polizei hüten. Teil 3 der Strassenmusiker-Serie von Baseljetzt.
Ursprünglich kommt Mads Jacobsen aus Seattle, USA. Vor sieben Jahren kam er mit dem Traum, Musiker zu werden, nach Europa, reiste umher und blieb schliesslich in Basel hängen.
Basel sei einer der besten Orte gewesen, an denen er Strassenmusik gemacht habe. «Ich machte am meisten Geld und als ich vor vielen Jahren hierhin kam, hat mich die Polizei nicht davon abgehalten, auf der Strasse zu spielen», sagt Jacobsen im Interview. Seither hat sich viel verändert. Mittlerweile wohnt er in Allschwil in einer WG.
Wenn sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt befinden, muss man sich warm anziehen. Lange Unterwäsche ist da Pflicht. «Und ich habe eine Schweizer Armeejacke, die ziemlich warm ist. Und mit dieser kann ich immer noch spielen, darum mag ich sie», so Jacobsen. Ausgerüstet mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einem Mikrofonständer und einem Gitarrenkabel macht sich der Musiker auf in die Basler Innenstadt.
Mit Verstärker unterwegs
Eigentlich möchte Jacobsen mit der Strassenmusik aufhören und mehr Konzerte spielen. Der Grund: In letzter Zeit hat er immer mehr Probleme bekommen. «Praktisch jedes Mal, wenn ich auf der Strasse spiele, sagt mir jemand, dass ich aufhören muss. Und sie rufen die Polizei, welche mich dann zum Aufhören zwingt.»
In Basel ist es nicht erlaubt, mit einem Verstärker zu spielen. In den letzten Jahren habe die Polizei da auch härter durchgegriffen, sagt Jacobsen. Er lebt in der ständigen Angst, dass sein Material konfisziert wird.
Heute geht er auf die Strasse, weil seine Kasse leer sei. Aber die Suche nach dem richtigen Platz gestaltet sich schwierig. Auch in der überfüllten Freien Strasse. Auf der windigen Pfalz findet er dann doch noch einen geeigneten Ort.
Wieso spielt Jacobsen mit Verstärker, wenn ihm das doch sowieso in Schwierigkeiten bringt? «Um genug laut zu singen», sagt der US-Amerikaner. Ohne Verstärker würde seine Stimme zerstört und es tue ihm weh. «Ich könnte so vielleicht einmal pro Woche für eine Stunde singen, aber nicht vier Stunden pro Tag.»
Vier Stunden pro Tag. So viel müsse er singen, um von der Strassenmusik leben zu können. Darum hofft Jacobsen auch, dass die Regelung mit der Verstärkung gelockert werde.
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MatthiasCH
Wieso wird hier illegales Verhalten unterstützt?
Sonnenliebe
jajajajaj…..
akjo
last ihn doch spielen, in der Stadt stört es doch niemanden . Immerhin besser als die viele Rumänen die von Morgen bis Abend spielen.
Mile
Er darf gerne am sonntag mit lautsprecher und e gitarre am oberen lautstärkelimit vor ihrem schlafzimmerfenster trällern…