
Von Waschsaugern bis Partyequipment: Leihlager Basel setzt auf nachhaltigen Konsum
Shahed Staub
In Basel ist Secondhand Day. Der Event zeigt, dass Konsum auch nachhaltig und hip sein kann. Dies ist auch dem Leihlager Basel wichtig.
Bereits zum fünften Mal heisst es am Samstag in Basel: Secondhand Day. Verschiedene Geschäfte in der Stadt zeigen an diesem Tag, dass Konsum nicht nur schädlich und teuer, sondern auch nachhaltig und hip sein kann.
Unzählige Artikel zum Ausleihen
Eine Alternative zu Secondhand bietet das Leihlager Basel. Hier gilt die Devise: leihen statt kaufen. Denn wer hat nicht schon einmal etwas gekauft, nur um zu wissen, dass es danach in einer Kellerecke verstauben wird? Schliesslich benötigt man die Zuckerwattemaschine für den 60. Geburtstag seines Vaters nicht täglich.
Mit einem Jahresabo kann man wöchentlich bis zu drei Gegenstände aus dem Leihkatalog ausleihen. Dieser ist vielfältig: Vom Tandemrad über Gesellschaftsspiele bis hin zum Campingkocher – im Leihlager findet man fast alles.
Noël Michel ist einer von fünf Vorstandsmitgliedern des Leihlagers Basel. Seit der Geburtsstunde im 2019 ist er Teil des Non-Profit-Vereins.
Baseljetzt: In eurem Katalog findet man knapp 1000 Artikel. Welcher wird am häufigsten ausgeliehen?
Noël Michel: Am beliebtesten ist der Waschsauger Teppichreiniger von Kärcher, besonders geeignet für das Reinigen von Polstermöbeln. Aber auch Bohrmaschinen und Party-Equipment sind sehr beliebt. Es gibt jedoch saisonale Unterschiede: Im Winter sind Glühweintöpfe und Thermoskannen hoch im Kurs, während im Frühjahr vor allem Veloreparatur-Sets gefragt sind.
Gibt es Produkte, die noch nie ausgeliehen wurden?
Ja, die gibt es tatsächlich. Wir überlegen oft, bestimmte Gegenstände aus dem Sortiment zu nehmen – und genau dann werden sie plötzlich doch ausgeliehen. Allerdings ging bisher noch nie das Erste-Hilfe-Set weg, obwohl es mittlerweile sogar kostenlos verliehen wird.
Und warum können eure Mitarbeitenden geliehen werden?
Das ist jedes Jahr unser 1.-April-Gag. Dabei wird immer einer unserer Mitarbeitenden als ‘Dienstleistung’ angeboten. Zum Beispiel kann man Stefan als den perfekten Schwiegersohn ausleihen (er kostet etwas über sechs Millionen Franken für eine Woche). Er kommt dann vorbei, massiert die Füsse deiner Mutter, zahlt in die dritte Säule ein und präsentiert seinen einwandfreien Strafregisterauszug. Leider wurde bisher noch niemand ausgeliehen. Einmal wurde zwar jemand reserviert, aber dann doch nicht abgeholt.
Wie versucht ihr, möglichst nachhaltig zu agieren?
Viele unserer Produkte erhalten wir durch Spenden von Privatpersonen. So konnten wir vor allem in der Anfangszeit unseren Katalog erweitern. Wenn wir etwas kaufen, dann bevorzugt gebraucht, beispielsweise über Plattformen wie Tutti oder Ricardo. Falls wir doch einmal ein neues Produkt anschaffen müssen, achten wir darauf, keine Billigware zu wählen, sondern nur beste Qualität. Ausserdem haben wir ein internes Reparaturteam, das dafür sorgt, dass unsere Produkte trotz intensivem Gebrauch eine möglichst lange Lebensdauer haben.
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Sensifer
👍🏻👍🏻
pserratore
👍