Nachhaltiger leben durch Workshops und Community-Austausch
©Bild: GoSimple
Nachhaltigkeit
Region

Nachhaltiger leben durch Workshops und Community-Austausch

20.07.2024 09:12 - update 20.07.2024 18:32
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Von selbstgemachtem Deo bis hin zu bewusster Mobilität: GoSimple lanciert bereits zum dritten Mal in Basel ein Programm für nachhaltigeres Leben, das den Teilnehmenden helfen soll, ihren Alltag ressourcenschonender zu gestalten.

Waschmittel und Deo selbst herstellen, weniger Zeit am Handy verbringen und bewusster mit Lebensmitteln umgehen: Bereits das dritte Jahr in Folge bietet GoSimple ein Programm für alle in der Region Basel an, die einen «ressourcenleichten, umweltschonenden Lebensweg einschlagen» wollen. Kurz erklärt: «GoSimple ermöglicht das Lernen und den Austausch mit Gleichgesinnten über nachhaltiges Leben, einschliesslich Ernährung, Kreislaufwirtschaft, Digital Detox, Mobilität und lokale Initiativen», heisst es bei GoSimple.

Das Programm besteht aus vier Modulen. Diese beinhalten vertiefende Workshops, unterstützende Gespräche sowie Tipps und Informationen von Expert:innen. Bei jedem dieser Module stellen sich die Teilnehmer:innen mit ihrem Haushalt ausserdem einer persönlichen Herausforderung. Zudem bietet GoSimple ein Community-Programm mit vertiefenden Online-Talks und regelmässigen Events.

GoSimple:

GoSimple wurde von der Schweizer Non-Profit-Organisation GreenUP entwickelt und wird vom Kanton Basel-Stadt sowohl finanziell als auch strategisch unterstützt sowie von enerjoy und den IWB gesponsert. GoSimple arbeitet zudem mit lokalen Organisationen zusammen, wie beispielsweise ImpactHub Basel, dem Unverpackt Laden, der Markthalle, Foodsharing Basel, dem Leihlager und dem Backwaren Outlet.

«Unser Lebensstil und unsere Häuser spielen eine wichtige Rolle beim (Über-)Verbrauch von Ressourcen und bei der Abfallerzeugung, was zu Umweltzerstörung, Verlust von Lebensgrundlagen und biologischer Vielfalt sowie zum Klimawandel führt», heisst es bei GoSimple. Haushalte seien der drittgrösste Emittent von Treibhausgasen. Daran wolle man etwas ändern.

Rezepte, Velowege, simpler Lebensstil

«Wir bereiten leckere Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung zu, studieren Velowege und erfahren eine minimalistische Lebensführung. Dazu erleichtern praktische Tipps in den Bereichen Ernährung, Mobilität, verantwortungsvollem Konsum sowie Abfall- und Stressreduktion die Umsetzung eines simpleren Lebensstils», erklärt Eniko Halo, Projektmanagerin von GoSimple, das Konzept im Mediendossier.

Dass das Programm etwas bringt, zeigen laut GoSimple die Statistiken. Der tägliche Konsum von tierischen Produkten wie Fleisch und Milch habe zu Beginn bei den Teilnehmenden bei 45 Prozent gelegen. Während des Programms sei er auf rund 30 Prozent gesunken und fast ein Jahr nach Abschluss bei gar nur noch 8 Prozent gelegen. «Das ist toll und wichtig, denn Flexitarier zu sein, hat grosse Auswirkungen auf die Umwelt», so Halo. Die Teilnehmer:innen würden auch mehr Velo und weniger Auto fahren.

51 Haushalte haben teilgenommen

51 Haushalte in der Region Basel haben bisher das viermonatige Programm absolviert. Einer davon ist jener von Corinne Bieler und ihrem Freund. Die Binningerin hat 2022 bei der ersten Ausgabe des Programms teilgenommen. «Ich achte auf die Umwelt und interessiere mich für solche Themen», begründet sie ihre Teilnahme im Interview mit Baseljetzt.

Das Programm hat Bieler durchweg positiv erlebt. «Es ging in die Tiefe und war auf die Region abgestimmt.» Es sei motivierend gewesen. Unter den Teilnehmer:innen habe viel Austausch stattgefunden und man habe sich gegenseitig Tipps gegeben. «Es war sehr abwechslungsreich. Ich fand jeden Workshop interessant», so die 37-Jährige.

«Es gibt Bereiche, in denen ich mich stark verändert habe»

Auch die Herausforderungen bleiben ihr in guter Erinnerung. «Es gibt Bereiche, in denen ich mich – bis heute – stark verändert habe.» Als Beispiel nennt Bieler die Social Media-Plattform Instagram: «Früher war ich viel mehr auf Instagram unterwegs.» Sie habe zwar immer gewusst, dass das nicht so gesund und gut für die Umwelt ist. Durch die Workshops habe sie ihre Bildschirmzeit schliesslich nachhaltig und stark reduzieren können.

Auch im Bereich Ernährung hat Bieler einige Veränderungen vorgenommen. Die Binningerin habe beispielsweise gänzlich von Kuh- auf Hafermilch umstellen können. Auch Kaffee gönne sie sich mittlerweile «bewusster», weil bei der Kaffee-Produktion viel Wasser und Energie verbraucht werde.

Bieler würde GoSimple allen weiterempfehlen: «Jeder kann etwas davon mitnehmen – egal, ob man schon ein wenig im Thema drin ist oder noch gar nicht.»

Ende August startet dritte Runde

2022 wurde das Programm zum ersten Mal durchgeführt. Auch in diesem Jahr können Interessierte teilnehmen. Start ist am 31. August. Die Kosten betragen 149 Franken pro Haushalt.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

21.07.2024 07:08

spalen

guter und notwendiger ansatz, das leben umzugestalten!

2 1
21.07.2024 06:46

Thomy

Gute Sache

2 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.