Der Zug war pünktlich, die Laune gut. Dass der Tross aus Bern sozusagen auf der Grossbaustelle ankam, hat die wenigsten gestört.

Jetzt weiss es auch Bundesbern: In Liestal reiht sich quasi Baustelle an Baustelle. Auf dem Weg vom Bahnhof ins Stedtli ging es gleich zweimal an einer Grossbaustelle vorbei. Einmal am Bahnhof, einmal beim Rathaus.

Der Gastgeber der ersten Station, Liestaler Stadtpräsident Daniel Spinnler, nahm’s sportlich: «Man sieht: hier geht etwas. Und letztlich sind es im Falle des Liestaler Bahnhofs auch Bundesgelder, die hier investiert werden».

Für Lacher sorgte die Rede von Bundesrat Albert Rösti in der Stadtkirche Liestal. So gratulierte er dem Kanton Baselland, der vom Nehmer- zu einem Geberkanton werde (in Anspielung auf den Finanzausgleich). Als Berner Oberländer freue ihn das ganz besonders (dazu muss man wissen, Bern ist jener Kanton, der am stärksten vom Finanzausgleich profitiert). Rösti lobte ausserdem Nussbaumers Motto, das dieser sich für sein Präsidialjahr vorgenommen habe («Grenzen überschreiten, Horizonte erweitern»). Das passe auch für einen SVPler: Nur wenn man anerkenne, dass es Grenzen braucht, könne man diese auch überschreiten.

Umzug, Festakt, Galadinner

Die Feierlichkeiten dauern den ganzen Tag. Nach dem Bevölkerungsempfang in Liestal sind unter anderem eine Schifffahrt, ein Umzug, ein Festakt und ein Galadinner in Basel geplant.

Herzog wurde am Montag als erste Baslerin zur Ständeratspräsidentin gewählt. Sie ist die sechste Frau, die dieses Amt bekleidet. Ebenfalls am Montag wurde der Baselbieter Eric Nussbaumer fürs Amt als höchster Schweizer gewählt. Er ist der 25. Sozialdemokrat, der auf dem Präsidentenstuhl Platz nimmt.

Damit werden im kommenden Jahr gleich zwei SP-Mitglieder aus beiden Basel die Eidgenössischen Räte präsidieren. Die Feier kostet insgesamt 480’000 Franken. Daran beteiligen sich die Kantone Basel-Stadt und Baselland sowie die Stadt Liestal. (sda/mei)