Warnstreiks beeinträchtigen Nahverkehr in deutschen Städten
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Warnstreiks beeinträchtigen Nahverkehr in deutschen Städten

02.02.2024 06:54 - update 02.02.2024 07:03

Baseljetzt

Nach den Flughäfen bestreikt die Gewerkschaft Verdi am Freitag den öffentlichen Personnennahverkehr. Vor allem Pendler und Schüler müssen sich in vielen Städten auf erhebliche Einschränkungen einstellen.

Die Gewerkschaft Verdi will mit dem Arbeitskampf im laufenden ÖPNV-Tarifstreit in 15 Bundesländern den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Betroffen ist der Nahverkehr in mehr als 80 Städten und rund 40 Landkreisen.

Lediglich in Bayern wird nicht gestreikt, weil dort die Tarifverträge noch laufen. Beim grössten deutschen Nahverkehrsunternehmen, den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), dauert der Ausstand lediglich bis 10:00 Uhr am Vormittag. Für die meisten anderen Streikorte soll der Arbeitskampf ganztägig laufen, betonte Verdi. Laut Verdi ist lediglich Aachen als grössere Stadt nicht betroffen sowie die Region Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen.

Besonders im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) dürfte sich der Warnstreik stark auswirken. Von den bundesweit 90’000 betroffenen Beschäftigten arbeitet laut Verdi rund ein Drittel in NRW.

Erst am Vortag hatte die Gewerkschaft den bundesweiten Flugverkehr in Deutschland weitgehend zum Erliegen gebracht. Nur wenige Tage zuvor war ein mehrtägiger Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn vorzeitig beendet worden.

Kürzere Arbeits- und längere Ruhezeiten

Hintergrund sind parallele Tarifverhandlungen im ÖPNV in fast allen Bundesländern. In den meisten Runden geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbussen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. Damit sollen die Beschäftigten entlastet und der Beruf attraktiver werden.

Auch die Arbeitgeber sehen die Notwendigkeit, attraktiver und moderner werden zu müssen, um auf dem begrenzten Arbeitsmarkt noch Personal zu finden. Gleichzeitig fürchten sie bei weniger Arbeitszeit Mehrbelastungen für die vorhandenen Beschäftigten und hohe Kosten. (sda/lab)

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