Was haben Pilze und Zecken miteinander zu tun?
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Herbst
Schweiz

Was haben Pilze und Zecken miteinander zu tun?

21.09.2023 13:29 - update 21.09.2023 13:31
Jessica Schön

Jessica Schön

Herbstzeit ist Pilz-Zeit, oder so. Zumindest sind sie in vielen Herbstgerichten ein absolutes Muss. Aber Vorsicht beim Pilze sammeln: da lauert eine leicht zu übersehende Gefahr.

Das Stichwort ist Zecke: auch sie fühlen sich zurzeit nochmals richtig Wohl. Neben den Frühlings- oder Frühsommermonaten, während denen die Zeckenaktivität ihren Höhepunkt erreicht, steht auch der Herbst für ihre Aktivität hoch im Kurs.

Das kühl-feuchte Klima bekommt den Parasiten nämlich besonders nach den heissen und trockenen Sommermonaten gut. Das teilt die Aufklärungskampagne zecken-stich.ch in einer Medienmitteilung vom Donnerstag mit.

Tatsächlich bestehe damit eine Korrelation zwischen dem Anstieg von Krankheitsfällen, die durch Zecken verursacht würden, und pilzreichen Herbstmonaten. Die Suche der Pilzler nach den schönsten Exemplaren ist also nicht ganz ungefährlich. Der Zeckenexperte Werner Tischhauser spricht gar von einem «Pilzler- und Jäger Effekt», also einem Anstieg der Kurve in den FSME-Fallzahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG).

So kannst du dich schützen

Wer nicht auf die selbst gepflückten Pilze im Ragout verzichten möchte, sollte bei Outdoor-Aktivitäten auf geschlossene Schuhe und lange Hosen setzen, so Tischhauser. Beim Verlassen der Wege sei ausserdem das Hochstülpen der Socken sinnvoll, um die Haut vor Zeckenstichen zu schützen.

Zusätzlich könne man die Schutzwirkung an Fuss- und Handgelenken sowie am Haaransatz mit Zeckenschutzsprays verstärken. «Nach der Aktivität soll man sich selbst von Kopf bis Fuss auf Zecken kontrollieren», erklärt der Zeckenexperte. Das BAG verweist zur Erinnerung der Zeckenstichkontrolle ausserdem auf die Präventions-App «Zecke», und zeigt auf, was für das Vorbeugen und Erkennen einer Borreliose zentral ist.

Aktivität ist Schwankungen ausgesetzt

Sobald die Temperaturen unter acht Grad Celsius fallen, begeben sich Zecken in den Winterschlaf. In dieser Phase reduzieren sie ihre Körperfunktionen auf ein Minimum und verharren entweder in der Laubstreu von Wäldern oder in der bodennahen Vegetationsschicht. Hier können sie mehrere Tage lang bei Minusgraden überleben. Sie frieren ein und erwachen wieder nach dem Auftauen.

Zecken sterben erst ab, wenn sie über mehrere Tage Temperaturen von minus 14 °C ausgesetzt sind. Im Frühling werden sie wieder aktiv, wobei ihr Hoch bei Temperaturen zwischen 15°C und 25°C liegt. Im Hochsommer sind sie aufgrund von Trockenheit und Hitze selten auf Gräsern zu finden und bleiben stattdessen in Bodennähe. Ihre Aktivität steigt im feuchteren und kühleren Herbst erneut an.

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