
Weko eröffnet wegen Nivea-Produkten Untersuchung gegen Beiersdorf
Baseljetzt
Die Weko hat eine Untersuchung gegen den Hautpflege-Riesen Beiersdorf eingeleitet. Der deutsche Hersteller der Nivea-Produkte soll der Migros schlechtere Konditionen gewährt haben als Händlern im Ausland.
Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen Beiersdorf gestartet. Die Kartellwächter prüfen, ob das vor allem für seine Haut- und Körperpflegeprodukte bekannte Konsumgüterunternehmen über eine übermässige Marktstellung verfügt und ob es diese möglicherweise wettbewerbswidrig ausnutzt.
Konkret wird der deutsche Konzern laut einem Communiqué vom Dienstag verdächtigt, der Migros den Bezug von Nivea-Produkten zu gleichen Konditionen wie im Ausland verweigert zu haben. In der Untersuchung geht die Weko der Frage nach, ob Beiersdorf gegenüber Migros eine sogenannte relative Marktmacht besitzt.
Falls ja, sei zu untersuchen, ob Beiersdorf diese Stellung missbrauche. Etwa indem der Konzern von Migros höhere Preise für identische Nivea-Produkte verlange als von vergleichbaren Detailhändlern im Ausland.
Migros erstattete Anzeige
Die Migros hatte Ende Januar eine Anzeige gegen Beiersdorf in der Sache eingereicht, wie eine Weko-Sprecherin entsprechende Medienberichte auf Anfrage von AWP bestätigte. Laut diesen sind Verhandlungen mit Beiersdorf um bessere Konditionen im Herbst 2024 endgültig gescheitert.
Die Untersuchung wird rund 18 Monate in Anspruch nehmen, erklärte die Sprecherin weiter. Für Beiersdorf gelte die Unschuldsvermutung, hiess es.
Folge der Fair-Preis-Initiative
Ein Unternehmen gilt laut Weko-Definition als relativ marktmächtig, wenn andere Marktteilnehmer beim Bezug oder Verkauf einer Ware oder Dienstleistung in einem solchen Mass von ihm abhängig sind, dass keine zumutbaren und ausreichenden Alternativen zur Verfügung stehen.
Diese neuen Regelungen im Kartellgesetz zielen insbesondere darauf ab, die Hochpreisinsel Schweiz zu bekämpfen. Sie sind eine direkte Folge der Fair-Preis-Initiative. (sda/lef)
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