
Wer um Nawalny trauert, landet im Gefängnis
Baseljetzt
Der Regierung Putin sind spontane Gedenkfeiern für den verstorbenen Alexej Nawalny ein Dorn im Auge. Im Eilverfahren haben sie über 200 Strafen verhängt.
Seit Freitag legen Menschen in Russland immer wieder Blumen nieder. Oder sie zünden Kerzen an Denkmälern für die Opfer politischer Gewalt in Russland an. Die Behörden reagieren mit sogenannten administrativen Strafen. Allein in St. Petersburg ordneten die Gerichte gegen 199 Menschen Arrest oder Geldstrafen an, auch in Moskau wurden Strafen verhängt.
Die Strafen der Gerichte in St. Petersburg erfolgten laut Protokoll wegen Störung der öffentlichen Ordnung nach nicht genehmigten Versammlungen auf öffentlichen Plätzen. Das russische Gesetz sieht dafür Geldstrafen von bis zu 20’000 Rubel, Zwangsarbeit für die Allgemeinheit oder bis zu 15 Tagen Haft vor.
Bürgerrechtsorganisationen sprechen von mehr als 400 Festnahmen in über 30 Städten.
Aufbewahrungsort der Leiche bleibt unklar
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist laut offiziellen Angaben am Freitag in dem Straflager gestorben. Die Todesursache und der Ort, an dem die Leiche aufbewahrt wird, sind weiter unklar. Den Angehörigen, wie beispielsweise Nawalnys Mutter, werde der Zugang zur Leichte verwehrt.
Nach offiziellen Angaben brach der körperlich geschwächte Nawalny nach vielen Tagen in immer wieder angeordneter Einzelhaft bei einem Hofgang in dem Lager nördlich des Polarkreises bei eisigen Temperaturen zusammen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos.
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