In Lörrach sollen Wohnungen bis zum Abriss als Asylunterkunft genutzt werden. Dies sorgte in den vergangenen Tagen für rote Köpfe. Der Lörracher Oberbürgermeister erklärte sich am Mittwoch.

Am 15. Februar wurden 40 Bewohner:innen on 30 Wohnungen an der Wölbinstrasse 21 bis 29 in Lörrach darüber informiert, dass sie ihre Wohnungen verlassen müssen. Der Grund: Die Häuser sollen Geflüchteten zur Verfügung gestellt werden. Das Gebäude soll in wenigen Jahren abgerissen werden.

In Zeitungen und auf den Sozialen Medien wird das Thema seit Tagen heiss diskutiert. Oberbürgermeister Jörg Lutz habe nicht mit derart heftigen Reaktionen gerechnet, wie er gegenüber dem Regionaljournal sagte: «Wir bedauern ausserordentlich, dass der Brief so aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Wenn man die ganze Geschichte dazu kennt, muss man zugeben: Das hier ist kein Skandal.»

Entscheidung steht schon lange

Es sei nicht das erste Mal, dass Mieter:innen wegen der Unterbringung von Geflüchteten umquartiert werden. In den vergangenen neun Jahren seien über 1’200 Geflüchtete nach Lörrach gezogen und in Unterkünften untergebracht worden. Weil der Platz in Lörrach knapp sei, habe man sich entschieden, den alten Wohnkomplex umzunutzen.

Die Entscheidung stehe schon lange. Jedem Mieter und jeder Mieterin werde man ein Mietangebot unterbreiten und zwar in dem Quartier, wo er oder sie gerne hinmöchte.

Sinnbildlich für Debatte

Abgeordnete der AfD in Baden-Württemberg haben derweil bereits angekündigt, die Wohnbaugesellschaft anzuzeigen, wegen Nötigung der Mieter:innen. Auch Alice Weidel hatte sich dazu geäussert und die Stadt aufgefordert, das Vorhaben nicht durchzuführen.

Lutz sagt, der Fall stehe wohl sinnbildlich für die Zuwanderungs-Debatte in Deutschland.