Zahl der Geburten in der Schweiz auf neuem Tiefststand
Statistik
Schweiz

Zahl der Geburten in der Schweiz auf neuem Tiefststand

10.11.2025 10:08

Baseljetzt

Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau ist in der Schweiz mit 1,29 auf den tiefsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gesunken. Rückläufig ist auch der Wunsch nach Kindern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Insbesondere die Geburten von dritten Kindern haben abgenommen, Erstgeburten gingen allerdings auch zurück
  • Nach wie vor am meisten verbreitet ist der Wunsch nach zwei Kindern
  • Rund die Hälfte der Befragten erwartet negative Folgen für den Beruf durch Kinder

In den letzten Jahren seien vor allem die Geburten von dritten Kindern zurückgegangen, teilte das Bundesamt für Statistik (BSF) am Montag mit. Sie nahmen im Jahr 2024 um 13,6 Prozent ab. Erstgeburten gingen zwischen 2019 und 2024 ebenfalls zurück, nämlich um 8,5 Prozent und Zweitgeburten um 9 Prozent.

Zahl der Geburten in der Schweiz auf neuem Tiefststand
Wie die Statistik des BSF zeigt, nimmt die Geburtenrate seit 2019 ab. Bild: BSF

Die Geburten von vierten und weiteren Kindern sanken im gleichen Zeitraum um 5,8 Prozent. Die gesamte Geburtenhäufigkeit von Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren lag in den letzten zehn Jahren über derjenigen von Frauen im Alter von 25 bis 29 Jahren, so das BFS.

Wunsch nach Kindern nimmt ab

Bei Personen im Alter von 20 bis 29 Jahren habe in den letzten Jahren auch der Kinderwunsch deutlich abgenommen, hiess es weiter. 2023 wollten 17 Prozent der Menschen kinderlos bleiben. 2013 waren es noch 6 Prozent und 2018 knapp 8 Prozent. Bei den 30- bis 39-Jährigen stieg dieser Anteil im gleichen Zeitraum von 9 Prozent auf 16 Prozent.

Nach wie vor am meisten verbreitet sei der Wunsch nach zwei Kindern. Dabei zeigte sich gemäss dem BFS die gewünschte Kinderzahl über verschiedene Bevölkerungsgruppen kaum. Frauen und Männer unterscheiden sich kaum und auch nach Bildungsstand, nach Sprachregionen oder zwischen Stadt und Land gibt es nur geringe Abweichungen. Einzig Personen ohne feste Partnerschaft möchten häufiger keine Kinder haben.

Kinder beeinflussen Lebensfreude

2023 gingen laut BFS 41 Prozent der 20- bis 39-Jährigen davon aus, dass ein Kind die Lebensfreude positiv beeinflussen würde, gegenüber 21 Prozent, die einen negativen Einfluss befürchteten.

Zahl der Geburten in der Schweiz auf neuem Tiefststand
Rund die Hälfte der Befragten erwartet, dass ein Kind negative Folgen bezogen auf den Beruf mit sich bringt. Bild: BSF

Bezogen auf den Beruf erwartet rund die Hälfte negative Folgen. Die Befürchtungen zu den Berufsaussichten in den letzten Jahren blieben konstant, während sich die Erwartungen bezüglich der Freude und Zufriedenheit im Leben deutlich verschlechterten.

Ob ein Paar sich ein Kind wünscht, hängt für mehr als die Hälfte der 20- bis 39-Jährigen von der Qualität der Beziehung zur Partnerin oder zum Partner ab. Auch die finanzielle Situation spiele eine wichtige Rolle, schrieb das BFS. Über die letzten Jahre haben zudem die Aufteilung der Hausarbeit und die Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen den Eltern stark an Bedeutung gewonnen. (sda/vaz)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

10.11.2025 14:37

Hoschi

Das wundert mich nicht, die immer wie höheren Lebenskosten und die unsichere Weltlage geben einem zu denken.

4 0
10.11.2025 10:58

spalen

die finanzielle belastung und die grundstimmung machen es den menschen auch nicht gerade leichter

4 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.