Zwergtaucher ist Vogel des Jahres 2024
©Bild: Volker Jungbluth
Birdlife Schweiz
Schweiz

Zwergtaucher ist Vogel des Jahres 2024

30.11.2023 10:36 - update 30.11.2023 11:07
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Der Zwergtaucher ist von Birdlife Schweiz zum Vogel des Jahres 2024 ernannt worden. Er ist der kleinste hier ansässige Wasservogel und sei ein Symbol für gute Gewässer.

Bestimmt hast du ihn auch schon gesehen – aber wahrscheinlich mit einer kleinen oder jungen Ente verwechselt. Der Zwergtaucher. Er ist von Birdlife Schweiz zum Vogel des Jahres 2024 gewählt worden, wie die Naturschutzorganisation am Donnerstag mitteilt.

Der Zwergtaucher ist einer unserer kleinsten Wasservögel und ein «Symbol für qualitativ hochwertige Gewässer verschiedener Arten». Der Erhalt bestehender Lebensräume sei für ihn ebenso wichtig wie die Wiederherstellung und Neuschaffung von Gewässern. Diese besiedle er bei entsprechender Qualität gerne. «Damit ist er Botschafter für den Ausbau der Ökologischen Infrastruktur und ebnet auch vielen anderen Lebewesen den Weg zu einem zusammenhängenden Mosaik aus wertvollen Lebensräumen», wie es in der Mitteilung heisst.

Klein und versteckt

Der Zwergtaucher ist ein kleiner Wasservogel, der in weiten Teilen Europas und Asiens heimisch ist. Er ist leicht erkennbar durch seine kompakte Silhouette mit rundem Rücken und kurzem Hals, welcher im Brutkleid charakteristisch rostrot gefärbt ist. Am Schnabelgrund ist ein heller Fleck zu erkennen. Auf den ersten Blick könnte man den Zwergtaucher für eine Ente halten. Er ist jedoch der kleinste Vertreter der Lappentaucher, zu der auch der grössere Haubentaucher zählt.

Zwergtaucher sind das ganze Jahr über bei uns anzutreffen. Allerdings verstecken sie sich während der Brutzeit. Sie halten sich dann gerne im Röhricht auf, wo sie kaum zu entdecken sind. Im Winter führen sie oft kleinere Wanderungen an grössere Gewässer durch. Dort treffen sie auf Zuwanderer aus nördlicheren Gebieten. Man kann sie dann gut auf der offenen Wasseroberfläche beobachten.

Gute Taucher

Der Zwergtaucher bewohnt die unterschiedlichsten Feuchtgebiete. Er brütet an grösseren Seen, an künstlich geschaffenen oder natürlichen Kleingewässern sowie an langsam fliessenden Flussabschnitten. Die Qualität des Wassers spielt eine grosse Rolle, damit der Zwergtaucher in diesen Bereichen genug Nahrung findet. Die Uferbereiche sind dabei meist eher flach und bieten bei klarem Wasser gute Jagdgründe.

Zwergtaucher können bis zu 15 Sekunden abtauchen, um nach Nahrung zu suchen. Bei Gefahr können sie allerdings auch länger unter Wasser bleiben. Mit ihren kleinen Flügeln sind sie nicht die besten Flieger und müssen zum Abheben erst mehrere Meter unter Flügelschlagen über die Wasseroberfläche laufen, bevor sie abheben können.

Bunte Jungen

Die Balz des Zwergtauchers beginnt im Frühjahr. Vor allem von April bis Juni sind die auffälligen Triller zu hören, die häufig im Duett vorgetragen werden, wie es in der Mitteilung heisst.

Die Jungen haben einen rot gemusterten Kopf und können im Notfall sofort schwimmen und abtauchen. Lieber lassen sie sich aber noch eine Zeit lang auf dem Rücken der Eltern umhertragen. Dort oder auf dem Nest werden sie auch noch von den Eltern gefüttert, bis sie mit rund 45 Tagen flügge sind.

Gemäss Birdlife steht der Zwergtaucher auf der Schweizer Vorwarnliste der Roten Liste bedrohter Arten. Um ihn zu schützen, müssen die bestehenden Gewässer in gutem Zustand gehalten werden.

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