
10. Lauf gegen Grenzen in Basel: Die Jagd nach der Million
Sophie Jung
Der «Lauf gegen Grenzen» in Basel feiert sein Jubiläum und strebt an, die Millionengrenze der gesammelten Spenden zu erreichen. Ziel ist es, Migrationsprojekte zu unterstützen und Solidarität zu fördern.
Am Samstag findet der Lauf gegen Grenzen auf der Claramatte zum 10. Mal statt. Ziel des diesjährigen Laufes ist es, die Millionengrenze, der seit Anfang erlaufenen Spenden zu knacken. Organisiert wird der Lauf von der Freiplatzaktion Basel und der Anlaufstelle für Sans-Papiers. Mit den erlaufenen Spenden werden Projekte unterstützt, bei denen staatliche Unterstützung fehlt.
2015 ist das Projekt entstanden, zu einer Zeit, in der viele Migrant:innen nach Europa und in die Schweiz gekommen sind. Der Lauf diente dazu, Solidarität sichtbar zu machen und ein Zeichen für Offenheit und Aufnahmebereitschaft zu setzen, erzählt Moritz Bachmann, Mitglied des Freiplatzprojekt-Organisationskomitees.
«Lauf gegen Grenzen» im zweideutigen Sinne
Der Name «Lauf gegen Grenzen» sei im zweideutigen Sinne zu verstehen. Zum einen die Grenzen der Länder, die von den Menschen bezwungen werden müssen. Zum anderen die Grenzen zwischen Menschen mit und ohne offiziellen Papieren. Migrant:innen in Flüchtlingscamps seien oftmals isoliert und durch eine unsichtbare Grenze von der Gesellschaft getrennt, so Bachmann.
Inspiriert für den Lauf hat sich Basel bei anderen Städten wie Zürich und Bern , die schon seit längerer Zeit Läufe in dieser Art durchführen. Moritz Bachmann findet, es sei ein gutes Mittel, um für kleinere Organisationen Geld einzuholen. Denn ein Drittel der Spenden geht an die Freiplatzaktion Basel, ein Drittel an Sans-Papiers und ein Drittel wird an kleinere Projekte im Migrationsbereich verteilt.
In den letzten zehn Jahren ist das Projekt mit jedem Jahr gewachsen. Es gab immer mehr Menschen die mitgemacht haben und immer grössere Beiträge von Sponsoren. Immer mehr Organisationen seien auch dabei. «Das ist extrem erfreulich», so Moritz Bachmann.
«Es ist extrem schön, wenn Menschen dabei bleiben»
Es gäbe auch viele wiederkehrende Teilnehmer:innen, teilweise auch Erwachsene, die zu Beginn des Projekts als Kinder dabei waren. Eine Person, die früher als Kind teilgenommen hatte, ist nun sogar als DJ aufgetreten, erzählt Moritz Bachmann. «Es ist extrem schön, wenn Menschen dabei bleiben».
Die finanzielle Unterstützung für Migrationsprojekte sei heute wichtiger denn je, betont Bachmann. «Menschen sind viel skeptischer geworden gegenüber Migration», deshalb werde ein solches Projekt noch wichtiger. Es habe einen Stimmungswechsel in der Gesellschaft gegeben. «Die Menschen haben mehr Angst», erzählt Moritz Bachmann. Aus seiner Sicht sei eine offene Gesellschaft ein wesentlicher Punkt, um mit den Problemen der aktuellen Weltlage umzugehen. Der Lauf gegen Grenzen wolle daher ein klares Zeichen setzen für eine andere Politik und ein Menschenbild, das auf Offenheit basiert.
«Das Projekt soll noch viel grösser werden in der Zukunft»
Moritz Bachmann ist optimistisch, dass das Projekt weitergeführt wird und noch mehr unterstützende Menschen dazu kommen werden. «Das Projekt soll noch viel grösser werden in der Zukunft». Der Lauf ist damit nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern soll auch ein sichtbares Zeichen für Solidarität und gegen Rassismus setzen.
Wer nicht laufen will, kann am Samstag auch für Spenden tanzen. So sollte für alle etwas dabei sein beim Lauf gegen Grenzen.
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