100 Jahre Volkshaus Basel: Ein Gebäude mit Kulturgeschichte
©Bild: Robert Rieger
Jubiläumssause
Dein Zuhause

100 Jahre Volkshaus Basel: Ein Gebäude mit Kulturgeschichte

30.03.2025 09:01 - update 30.03.2025 01:35

Mirjam Rodehacke

Die ehemalige Brauereigaststätte erlebte so manchen Wandel der Zeit. Heute ist das Volkshaus Basel ein multifunktionaler Ort, der Vergangenheit und Zukunft mittels Architektur, Gastronomie, Kunst und Kultur aus der Gegenwart vereint.

Die ursprünglichsten Wurzeln des heutigen Basler Volkshauses lassen sich laut eigenen Angaben auf der Homepage bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Im weiteren Verlauf sei die damalige Burgvogtei dann im Jahr 1845 um eine Brauerei mit angeschlossenem Restaurant erweitert worden. 1874 folgten auf dem Areal zudem noch ein Konzert- und Biersaal. Die anschliessende Übernahme der Anlagen durch die Stadt Basel im Jahr 1905 habe daraufhin die Entwicklung zu einem kulturellen, sozialen wie auch politischen Treffpunkt eingeleitet.

Als Reaktion auf den daraus resultierende Platzmangel sei 1919 ein Wettbewerb für einen Umbau ausgerufen worden. Der Sieger, Architekt Henri Baur-Schwarz, habe daraufhin das neue Volkshaus Basel gestaltet: So wurde der bestehende Konzertsaal in die Änderungen integriert und durch unterschiedlich grosse Säle, Büros, Konferenzräume, einem Laden, einem Restaurant und mit Unterkünften für das Personal erweitert.

Gemäss einem Artikel des AD Magazins (deutschsprachige Ausgabe der Zeitschrift für Inneneinrichtung und Design; ersichtlich auf der Volkshaus-Homepage) sei durch das Handwerk von Baur-Schwarz nicht nur ein «stattlicher Neubau» im Auftrag der Stadt entstanden, sondern neu auch ein Biergarten. Im Jahr 1925 feierte das Volkshaus Basel schliesslich seine Eröffnung.

Umbau lässt 20er-Jahre wieder aufleben

Seither sei das Volkshaus, welches als gesellschaftliches Zentrum für die Arbeiterschaft konzipiert wurde, zu einem «Veranstaltungsort für politische Debatten, künstlerische Aufführungen und gesellige Treffen» geworden. Im Laufe der Zeit habe es zudem viele Veränderungen gegeben, um sich den Bedürfnissen von Stadt und Bewohnern anzupassen. 1970 wurde das Volkshaus Basel nur knapp von einem Abriss gerettet und wurde in der Folge grundlegend renoviert – unter Einbusse charakteristischer Merkmale.

Ein besonders prägender Wendepunkt ereignete sich im Jahr 2011 durch die Übernahme der Immobilienentwickler und Gastronomieunternehmer Adrian Hagenbach und Leopold Weinberg. Gemeinsam mit den Architekten Herzog & de Meuron sollte die ursprüngliche Identität des Basler Volkshauses als lebendiger Begegnungsort zurückgeholt werden. 2012 folgte der entsprechende Umbau, wobei (laut Artikel des AD Magazins) die Veranstaltungssäle, Brasserie und Bar erneuert wurden.

Der nächste Clou von Herzog & de Meuron folgte im Jahr 2020 mit der Gestaltung des Boutique & Design Hotel, welches das Volkshaus Basel seither erweitert. Das Design der 45 Zimmer orientiert sich dabei am Stil der Moderne aus den 1920ern. Abgerundet wird das visuelle Flair durch bedeutende zeitgenössische Kunst.

Ein Haus mit Geschichte und Geschichten

Heute, fünf Jahre später, feiert das Volkshaus Basel sein 100-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Jubiläumsfeier am 6. September 2025 gibt es neben speziellen Angeboten vorab auch kostenlose Programmpunkte vor Ort: so beispielsweise Führungen durch die verschiedenen Etagen des Hauses – inklusive der Hotelzimmer. Ausserdem geben die Eigentümer Hagenbach und Weinberg sowie Geschäftsführerin Manuela Voser Einblicke in die Historie sowie einen Ausblick in die künftige Weiterentwicklung.

Laut Voser spielt dabei unter anderem die geplante Erweiterung durch das kürzlich erworbene Nachbargebäude eine Rolle: «Darin werden zusätzliche Hotelzimmer entstehen, die den Hoteltrakt ergänzen sollen.»Das Design, welches wieder in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten-Duo Herzog & de Meuron realisiert wird, soll dabei die Handschrift des Hauses beibehalten und somit den Stil, der an den Zeitgeist der 20er-Jahre anlehnt, aufgreifen.

Neben dem Design ist Voser, die den Posten als General Mangerin seit März 2024 innehat, begeistert von der Lebendigkeit und den Berührungspunkten der verschiedenen Bereiche (wie Kultur und Kunst) innerhalb des Hauses. Das Zusammenspiel durch die internationalen Gäste und der lokalen Verbindung bringe ebenfalls eine unvergleichbare Dynamik mit sich.

Besonders fasziniert Voser jedoch die Kombination von Architektur, Atmosphäre und Menschen im Volkshaus Basel: «Es ist ein Haus mit Geschichte, Charakter und vielen Geschichten – Stillstand kennen wir nicht.» Ihre Position bringe dabei zwar grosse Verantwortung mit sich, aber auch ebenso grosse Freude. «Wie tief das Volkshaus Basel in der Stadt verankert ist und wie viele Menschen persönliche Erfahrungen damit verbinden, bewegt mich. Gleichzeitig ist es inspirierend, seine Zukunft mit Respekt für die Tradition und einer klaren Vision weiterzuentwickeln – gemeinsam mit einem engagierten Team, das dieses Haus Tag für Tag mit Leben füllt», resümiert die Geschäftsführerin ihren Einstand.

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Kommentare

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30.03.2025 21:24

Thomy

Auch der Hof im Sommer ist eine Oase

4 1
30.03.2025 19:40

spalen

tolles haus, in welches ich immer wieder gerne rein gehe!

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