23 Lawinentote in der Schweiz im vergangenen Winter
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23 Lawinentote in der Schweiz im vergangenen Winter

26.05.2024 09:52 - update 26.05.2024 11:47

Baseljetzt

In den Schweizer Alpen sind in diesem Winter leicht überdurchschnittlich viele Menschen in Lawinen ums Leben gekommen. Insgesamt starben seit Oktober 23 Personen in Lawinen, wie das Eidgenössische Institut für Lawinenforschung mitteilte.

In den letzten 20 Jahren gab es im Durchschnitt 21 Lawinenopfer pro Jahr in der Schweiz, wie das WSL-Institut für Schnee-und Lawinenforschung (SLF) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage bekanntgab.

Auch die Anzahl an von Lawinen erfassten Personen liegt für den Winter 2023/2024 laut SLF mit 261 über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre, der bei rund 220 liegt. «Hier müssen wir allerdings bedenken, dass uns auch immer öfter glimpflich verlaufene Unfälle gemeldet werden», sagte Lawinenwarner Benjamin Zweifel. Die Dunkelziffer von nicht bekannten Unfällen werde also immer kleiner.

Mehr Wintersportler, gleich viele Tote

In den letzten 20 Jahren ist die Zahl an Lawinentoten stabil geblieben. Die Zahl an Personen, die sich im Winter im Gebirge bewegen, hat laut SLF aber zugenommen. Das Unfallrisiko hat also insgesamt abgenommen.

Für Zweifel ist dies ein Zeichen dafür, dass viele Wintersportler vorsichtig unterwegs sind. Zum gesunkenen Risiko beigetragen hat laut Zweifel zudem eine verbesserte Ausrüstung der Wintersportler. Mit Notfall-Ausrüstung wie Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS), Schaufeln, Lawinensonden oder Zusatzgeräten wie Lawinenairbags seien grosse Verbesserungen erzielt worden. Ausserdem habe sich auch die Lawinenprognose verbessert.

Verschiebung in höheren Lagen

Wegen des Klimawandels verändert sich die Lawinenaktivität in der Schweiz. In mittleren Lagen liegt im Schnitt weniger Schnee und auch im Hochwinter regnet es immer öfter auch bis in hohe Lagen. «Unfälle passieren demnach tendenziell in höheren Lagen als früher», sagte Zweifel.

Grundsätzlich seien die Lawinenbedingungen aber sehr stark an die meteorologischen und die damit verbundenen Schneedeckenverhältnisse geknüpft, so das SLF weiter. Diese Muster hätten sich nicht grundlegend verändert, die Lawinenprobleme seien die gleichen wie auch früher schon. (sda/mik)

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