
30 Sekunden zu spät: Die Polizei verpasst die Louvre-Diebe nur knapp
Baseljetzt
Nach neuesten Erkenntnissen hat die Polizei die Diebe beim Louvre-Raub um nur 30 Sekunden verpasst. Das Problem seien die Sicherheitstechnik und die Koordination gewesen, so der Direktor der Generalinspektion.
«Es haben nur 30 Sekunden gefehlt, sonst hätten die Sicherheitsbeamten oder Polizisten im Auto die Flucht der Diebe verhindern können», sagte Corbin im Pariser Senat. Die Leitstelle des Museums hätte den Einbruch schneller melden müssen und der Polizei und den Sicherheitskräften des Museums genauere Informationen zum Ort des Einbruchs geben müssen. Die Polizei habe nur von einem Einbruchsversuch erfahren und sei zunächst mit Streifenwagen Richtung Haupteingang des Museums gefahren und habe dann umdrehen müssen.
Kamerabilder vom Raub wurden nicht direkt übertragen
Wie aus dem Untersuchungsbericht auch hervorgeht, filmte eine Überwachungskamera die Täter zwar dabei, wie sie einen Lkw mit Hebebühne neben dem Museum parkten, über einen Balkon im ersten Stock in das Museum eindrangen und später mit ihrer Beute wieder flohen. Von diesen Videobildern gab es aber keine Direktübertragung in die Leitstelle. Sicherheitspersonal sichtete die Aufnahmen erst, als die Täter schon weg waren.
Bereits vor Jahren durchgeführte Sicherheitsüberprüfungen sollen ausserdem nicht an die 2021 angetretene neue Museumsleitung übermittelt worden sein, heisst es in dem Bericht. So habe ein 2019 vom französischen Luxusjuwelierunternehmen Van Cleef & Arpels durchgeführtes Audit bereits alle Schwachstellen der Apollon-Galerie identifiziert, in die die Täter eindrangen. Der neuen Museumsleitung wurde dieses Audit aber wohl nicht zur Kenntnis gebracht.
Alle vier mutmasslichen Haupttäter sind in U-Haft
Nach dem Blitzeinbruch am 19. Oktober befinden sich inzwischen alle vier mutmasslichen Haupttäter in Untersuchungshaft. Gegen sie wurden Ermittlungen wegen bandenmässigen Raubs und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung eingeleitet. Die Ermittlungen zu möglichen Auftraggebern und den Hintergründen der Tat gehen weiter. Von der Beute im Wert von rund 88 Millionen Euro fehlt aber weiter jede Spur. (sda/jsa)
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