
Kunstmuseum stellt zum 75-Jahr-Jubiläum des «Kreis 48» aus
Maximilian Karl Fankhauser
Aus Trotz und für die Anerkennung haben sie sich gegründet. Nun wird ihr Geburtstag im Kunstmuseum gefeiert. Der Geburtstag eines wichtigen Teils des Basler Kulturlebens.
Das Kunstmuseum Basel zeigt seit Samstag zum 75-Jahr-Jubiläum die erste grosse Rückschau zum «Kreis 48». Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt bei den Werken von Max Kämpf, bekannt als Kopf dieser Künstlerinnen- und Künstlergruppe. Ein weiterer Fokus liegt auf der Malerin und Plastikerin Valery Heussler und ihrer surrealistischen Bildsprache, wie das Museum am Freitag mitteilte.
Die meisten der 40 gezeigten Gemälde und Skulpturen dieser Ausstellung stammen aus dem eigenen Bestand. Leihgaben des Kunstkredits Basel-Stadt ergänzen die Auswahl.
Der Fokus stehe vor allem auf dem Menschen. «In den Werken ist auch gut zu erkennen, dass nach und nach Dinge in Erfahrung gebracht wurden, die während der Kriegsjahre geschehen sind», sagt Ausstellungskurator Jasper Warzecha. Dies würden die Künstlerinnen und Künstler in ihren Werken verarbeiten.
Ein Raum gehört den «Basler Graumalern», wie Max Kämpf und Karl Glatt genannt wurden. Die beiden machten schon vor 1948 mit ihren dunklen Bildern auf sich aufmerksam. In einem weiteren Saal sind Werke der heute bekannteren Gruppe 33 ausgestellt – einer in jenem Jahr gegründeten Vereinigung von Künstlern mit antifaschistischen Intentionen wie Walter Bodmer, Paul Camenisch und Rudolf Maeglin.
Zusammenschluss als «Trotzreaktion»
Ohne die Gruppe 33 sei nämlich der Kreis 48 nicht zu denken, schrieb das Kunstmuseum. Die heterogene Gruppe verfolgte kein spezifisch künstlerisches Programm und war vor allem eine Emanzipation einer nachrückenden Generation von bereits etablierten Kunstschaffenden. «Denn der «Kreis 48» ist ein wichtiger und bedeutsamer Teil der Basler Kunstszene gewesen.»
«Der Zusammenschluss zu einer Gruppe war eine Trotzreaktion gegen die offiziell Anerkannten», wurde Kreis-48-Gründungsmitglied Hans Weidmann (1918-1997) im Pressetext zitiert. Eine offizielle Auflösung des Zusammenschlusses, der 1950 in einen Verein überführt wurde, gab es nicht.
Nebst den bereits genannten Namen sind in der Rückschau auch Werke von Jean-François Comment, Alex Maier, Peter Moilliet, Julie Schätzle, Paul Stöckli Johann Anton Rebholz und Hanni Salathé vertreten. Die Ausstellung dauert vom 29. Juli 2023 bis zum 11. Februar 2024 und ist kostenlos zugänglich. (sda/maf)
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