Als ein Mädchen Basel rettete: Ein Freilufttheater über eine wahre Heldin
Florian Scheller
Das Theaterstück «Gwendolyn – Basels vergessene Heldin» feiert Uraufführung. Mit dieser Geschichte soll Basel endlich eine wahre Heldin bekommen. Aufgeführt wird das Stück vor einer historischen Kulisse.
Das Theaterstück «Gwendolyn – Basels vergessene Heldin» feiert am Sonntag, den 13. August, in Basel Uraufführung. Das Stück spielt kurz vor der Weihung des Basler Münsters im Jahr 1019. Der Chronist Herrmann fügt die letzten fehlenden Teile zur Geschichte der Kathedrale zusammen. Doch wer in dem undokumentierten Sarkophag aus dem 10. Jahrhundert liegt, kann er nicht beantworten. Die Nonne Schwester Mechthild glaubt, die Antwort zu kennen. Es beginnt eine Erzählung von Basilisken, wilden Steppenreitern, einem eierlegenden schwarzen Hahn und von Gwendolyn, der vergessenen Heldin Basels.
Eine Geschichte aus dem Herzen von Basel
«Das Theaterstück haben Lorenz Adler und ich genau für diesen Ort geschrieben», sagt Regisseurin Lena Laschinger. «Ich glaube, die Letzimauer im Herzen von Basel ist vielen kaum bekannt». Das wolle sie jetzt ändern und diesen mystischen Gemäuern eine weitere Geschichte geben und sie mit Kultur beleben. Auch wenn diese die Besucher:innen durch das mittelalterliche Basel führt und dämonischen Kreaturen und ungarische Soldaten die Basler Bevölkerung bedrohen, ist es ein Theaterstück über Freundschaft, Sehnsucht, Liebe und Neid.
«Ob man Basel durch das Stück besser kennenlernt, weiss ich nicht», erklärt Hauptdarstellerin Lotta Breitenfeld, welche Gewdolyn verkörpert. «Aber einen anderen Bezug zur Stadt und zu diesem Ort, den nehmen die Zuschauer und Zuschauerinnen sicher mit». Einen Bezug zu dieser Geschichte, vor allem aber zu Gwendolyn, musste sich die Schauspielerin erst erarbeiten. Es sei nicht einfach, eine Heldin zu spielen. «Und im Laufe des Stücks verändert sich die 16-Jährige komplett.» Von einem naiven Mädchen zu einer Kämpferin, die für das Überleben von Basel kämpft.
«Ich bin auch sehr fasziniert von ihr», sagt Lotta Breitenfeld. «Getrieben von einem Wunsch, einem grossen Traum, erreicht sie so viel.»
Alles grösser beim Jubiläum
Das Stück ist nicht die erste Produktion, die die Handschrift von Lena Laschinger trägt. 2013 gründete sie «Stageproject». «Eine Gruppe junger, bühnenbegeisterter Menschen», wie es auf der Website heisst. So soll auch die Grösse des Jubiläumsprojekts den gestiegenen Ansprüchen gerecht werden. «Crazy-Big» nennt es die Regisseurin. Nicht nur, dass die Schauspieler:innen nicht mehr die kleine Bühne im «Safe» des Unternehmens Mitte bespielen, auch die Anzahl der Darsteller:innen hat sich vervierfacht.
Dass mit Gwendolyn ein Mädchen Basel rettet, ist kein Zufall. Denn die Produktion hat nicht nur unterhaltende Ziele. Die an Parzival erinnernde Geschichte sollte mit einer weiblichen Protagonistin erzählt werden. Eine Heldin für Basel wollten sie schaffen: «Weil wir finden, dass es viel zu wenig Heldinnen in der Geschichte gibt. Vor allem im mittelalterlichen Kontext», erklärt Lena Laschinger. «Ich glaube, es gibt viele Geschichten über starke Frauen, aber sie wurden einfach noch nicht erzählt.»
Informationen zu Stück
Tickets: Online oder in der Buchhandlung Ganzoni erhältlich.
Infos: Die Zuschauertribüne ist nicht witterungsgeschützt. Die Veranstalter empfehlen Sonnen-/Regenschutz mitzunehmen.
Ort: An der Letzimauer in Basel
URAUFFÜHRUNG
13. August 17.00
WEITERE AUFFÜHRUNGEN
14. August 19.30
15. August 19.30
16. August 19.30
17. August 19.30
18. August 19.30
19. August 14.00
19. August 19.30
20. August 17.00
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