
«Angst, die Art Basel zu verlieren»: Vorstoss fordert Strategie zur MCH Group
Valerie Zeiser
Der Kanton könne zwar kein internationales Unternehmen führen, eine Strategie zur MCH Group sei für Basel aber wichtig. Das sagt Adrian Iselin. Der LDP-Grossrat fordert in einem Vorstoss mehr Einflussnahme der Regierung.
Das Wichtigste in Kürze
- In seinem Anzug fordert Iselin, dass die Regierung aktive Schritte unternehmen solle, um die strategische Bedeutung des Standortes Basel für die Art Basel nachhaltig zu sichern
- Die Art Basel sei sehr wichtig für den Kanton, sie fülle Hotelbetten und Restaurants und trage den Namen Basel in die Welt hinaus
- SP-Grossrätin Michela Seggiani bedauert, dass die Aktienmehrheit nicht zustande kommen wird, befürwortet nun aber auch den Anzug von Adrian Iselin
Es wird nicht ruhig um die MCH Group. Diese Woche lehnte der Grosse Rat eine Motion der SP-Grossrätin Michela Seggiani knapp ab. Sie hatte gefordert, dass der Kanton, der bereits 37,5 Prozent besitzt, die Aktienmehrheit übernehmen solle. Nur eine Stimme machte den Unterschied. Damit hätte der Regierungsrat auch eine Strategie zum Unternehmen vorlegen müssen.
Mehr dazu
Damit ist das Thema aber nicht vom Tisch. Adrian Iselin, Grossrat der LDP, fordert in einem neuen Anzug, dass der Regierungsrat eine Strategie zur MCH Group vorlegt. Dies aber, ohne dass er die Aktienmehrheit übernimmt. «Es ist keine Staatsaufgabe, ein internationales Unternehmen zu führen», sagt er gegenüber Baseljetzt. Der Kanton könne nicht eine Art Basel, Miami, Paris und Hongkong ausrichten.
Aktive Schritte zur Sicherung des Standorts
Dennoch sei es wichtig, dass der Kanton eine Strategie vorlege. «Aus Basler Sicht besteht die Angst, die Art Basel an Paris zu verlieren.» Die Gefahr bestehe, dass das ganze Geschäft künftig dort läuft, «dass die Kunden aus Amerika nur einmal über den Atlantik fliegen und dann gehen sie nach Paris.»
In seinem Anzug fordert Iselin, dass die Regierung aktive Schritte unternimmt, um die strategische Bedeutung des Standortes Basel für die Art Basel nachhaltig zu sichern. Den Vorstoss unterstützen Grossrät:innen fast aller Parteien. Nur die Basta hat nicht unterschrieben.

Denn die Art Basel sei wichtig für den Kanton. «Sie bringt uns Tourismus und Hotelübernachtungen, sie füllt unsere Restaurants.» Iselin möchte verhindern, dass man in ein paar Jahren zurückschaut und so dasteht wie bei der Basel World, die es heute nicht mehr gibt. «Das wäre ein grosses Problem für unseren Standort.»
Es sei deshalb Aufgabe der Regierung, den Dialog mit der MCH Gruppe zu halten. «Die Interessen des Kantons müssen möglichst gut im Verwaltungsrat eingebracht werden, gerade wenn es um die Art Basel geht», sagt Iselin.
«Danke und Tschüss»
Michela Seggiani bedauert zwar, dass sie mit ihrer Motion zur Aktienmehrheit keinen Erfolg hatte. «Aber es ist eine gute Kompromisslösung, immerhin machen wir etwas», sagt die SP-Grossrätin. Nichts machen sei keine Option mehr. Dann bestehe die Gefahr, dass die Art künftig ohne Basel stattfinde.
Dass die Forderung nach einer Strategie nur als Anzug überwiesen wird, berge aber auch Risiken. «Meine Befürchtung ist, dass der Anzug beantwortet wird und dass dann die Personen mit der Aktienmehrheit sagen Danke und Tschüss.» Schliesslich habe die Messe so keinen Auftrag vom Kanton.
Auch wenn der Anzug ein politisch schwaches Instrument ist, sei es die richtige Lösung, sagt Iselin. «Wir können die Verwaltungsräte zu nichts zwingen, auch nicht mit einer Motion», sagt er. Er hoffe, dass die Regierung den Anzug sehr ernst nehme und dementsprechend handle.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.



Thomy
Es wäre schon ein grosser Verlust die letzte grosse Messe auch noch zu verlieren