«Aprilwetter» im November: So erleben die Basler die warmen Tage
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Martinisommer
Region

«Aprilwetter» im November: So erleben die Basler die warmen Tage

15.11.2025 10:44
Giulia Ballmer

Giulia Ballmer

In den letzten Tagen ist es ungewöhnlich mild. Das Thermometer klettert in Basel bis auf 18 Grad. Der «Martinisommer» sorgt für Gesprächsstoff in der Stadt – und er fordert die Marroniverkäufer heraus.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ereignis um den Martinstag am 11. November wird Martinisommer genannt
  • Die speziellen Wetterphänomene tauchen bei Übergangszeiten häufig auf
  • Meteorologen können noch nicht sagen, ob man die Temperaturen mit dem Klimawandel in Verbindung stehen

In dieser Woche konnte man die Winterjacke zu Hause lassen und stattdessen die Sonnenbrille aufsetzen. Während in Basel der Weihnachtsmarkt aufgebaut wird, misst das Thermometer 18 Grad – eine paradoxe Situation.

Phänomen des «Martinisommers»

Der Meteorologe des Wetterdienstes Meteoblue, Nico Bader, führt die hohen Temperaturen auf den sogenannten Martinisommer zurück. «Das ist ein Ereignis, was immer wieder um den Martinstag, also dem 11. November, auftritt», erklärt Bader. Die scheinbar paradoxen Temperaturen im November seien gar nicht so ungewöhnlich: «Dieser Effekt gab es schon immer, Bauern hatten herausgefunden, dass er immer Mitte November auftaucht», erklärt der Meteorologe. Er sagt, dass diese Feststellung nicht wissenschaftlich ist, sondern als die «Bauernregel» bezeichnet wird.

«Aprilwetter» im November: So erleben die Basler die warmen Tage
Nico Bader von Meteoblue. Bild: Baseljetzt

«Die speziellen Wetterphänomene treten vor allem in der Region Basel auf», erklärt Bader. «Wir liegen zwischen den warmen Temperaturen des Südens und den kalten im Norden». Der Meteorologe betont, dass das besonders in der aktuellen Jahreszeit zutreffe. Und erläutert weiter: «Es ist bekanntlich wie im April, auch dort haben wir extreme Temperaturunterschiede». Es liege an den Übergangszeiten, wie Herbst und Frühling.

Ob der Martinisommer mit dem Klimawandel im direkten Zusammenhang stehe, könne man noch nicht genau sagen.

«Es ist eindeutig zu warm»

Auch in der Basler Bevölkerung sorgt das warme Wetter für Gesprächsstoff. «Es ist eindeutig zu warm, weil wir Mitte November haben und es sollte schlechtweg nicht so sein», meint etwa Thomas Wilde. Nicht alle teilen diese Meinung, Sommerliebhaber:innen sind froh darüber: «Ich finde es super, man kann draussen sitzen, einen Kaffee trinken, ohne dass man friert», findet Catarina Rodriguez.

Weitere Meinungen der Basler:innen zum aktuellen Wetter siehst du hier im Video:

Weniger Umsatz bei Marroni wegen Martinisommer

Der Marroniverkäufer Pietro Puglisi zeigt sich wenig erfreut über den Martinisommer. «Es zieht einfach weniger Leute an», sagt er gegenüber Baseljetzt. Es müsse kalt sein, damit die Menschen etwas Warmes essen wollen.

«Aprilwetter» im November: So erleben die Basler die warmen Tage
Pietro Puglisi im Marroni-Wagen. Bild: Baseljetzt

Bald ist es aber vorbei mit dem Martinisommer. Die milden Temperaturen halten das Wochenende über noch etwas an. Danach kühlt es merklich ab.

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Kommentare

Dein Kommentar

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15.11.2025 17:59

Hoschi

Dem einen ist es zu warm, dem anderen zu kalt. Es ist doch nie allen recht. Dies ist eine Kunst, die niemand kann. Der Klimawandel lässt leider grüssen.

4 3
16.11.2025 17:44

Hoschi

Ach vergessen, der menschgemachte Klimawandel. Es wird leider wissenschaftlich bewiesen immer wie wärmer, das führt zu Überschwemmungen, Erdrutsche und viele andere Umweltunglücke.

3 2
15.11.2025 10:35

spalen

das erinnert mich grad daran, dass ich heute noch marroni kaufen möchte!

3 5

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