Der Nachwuchspreis Kaninchen geht an die Architektin Norma Tollmann für ihr Wohnhaus im Lysbüchel Quartier. Dort setzte sie auf Reduktion von Mitteln und Materialien sowie auf kluge Proportionen, so die Jury.

Das Kaninchen ist ein Förderpreis für junge Architektur von Senn und der Architekturzeitschrift Hochparterre. In diesem Jahr geht der Preis an Norma Tollmann und ihr Wohnhaus «Stadtkind Basel». Es bietet Platz für sechs Familien sowie einen Gewerbe- und Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss. Das Ziel sei von Anfang an gewesen, möglichst kostengünstig und ökologisch zu bauen, heisst es in einer Medienmitteilung.

«Das Stadtkind Basel ist das Ergebnis des Versuches, ein kostengünstiges, bauökologisch nachhaltiges Haus für Familien in der Stadt zu bauen, ohne Verzicht auf räumliche Qualität», sagt Tollmann. Nebem der Trophäe kriegt die Architektin für ihre Leistung auch noch einen Beitrag im Hochparterre, einen Geldbetrag im Wert von 10’000 Franken sowie einen Platz in der Ausstellung «Die Besten 2023» des Museums für Gestaltung in Zürich. 

Spezieller Prozess

Der Entwurfsprozess des Projekts sei ganz besonders und «von einem ständigen Abwägen» geprägt gewesen. «Bei jedem Schritt überlegte sie sich, ob ein Bauteil wirklich nötig und welche Materialität sinnvoll ist», heisst es. Das führte beispielsweise dazu, dass die beiden Maisonettewohnungen als zweigeschossige Hallen gebaut wurden. Betondecken brauche es deshalb nur auf jedem zweiten Geschoss.

Das überzeigte die Jury des Kaninchens. «Aus der Reduktion der Mittel und Materialien entwickelt Tollmann auf begrenztem Raum ein reiches In­nenleben. Die klug proportionierten Wohnungen sind in einem einfachen Ausbaustandard gehalten, bieten aber einen hohen Wohnwert und die Möglichkeit individueller Aneignung und Gestaltung», heisst es.