Atici gegen Urgese – so ticken sie politisch
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Regierungsratswahlen
Basel-Stadt

Atici gegen Urgese – so ticken sie politisch

27.03.2024 18:29
Philippe Chappuis

Philippe Chappuis

Der zweite Wahlgang am 7. April entscheidet, wer den vakanten Regierungssitz einnimmt: Mustafa Atici (SP) oder Luca Urgese (FDP). Hier die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Die beiden verbleibenden Kandidierenden haben im TV-Duell bei Telebasel die Klingen gekreuzt. Da der Wahlsieger voraussichtlich das Erziehungsdepartement übernehmen wird, konzentriert sich der Wahlkampf zu einem grossen Teil auf den Bildungsaspekt.

Eine Gemeinsamkeit fällt sofort ins Auge. Beide halten die integrative Schule, wie sie in Basel praktiziert wird, für gescheitert. Die disziplinarischen Probleme im Klassenzimmer würden die Lehrpersonen zu sehr absorbieren. Deshalb sei es richtig, «schwierige» Schüler:innen in einer Förderklasse zu unterrichten statt in der Regelklasse (so wie das jetzt meist der Fall ist).

Damit fordern beide in etwa das, was die «Förderklassen-Initiative» der Freiwilligen Schulsynode (sozusagen der Basler Lehrer:innenverband) verlangt. Zudem wollen beide die Eltern stärker einbeziehen. Urgese fordert zudem explizit die Abschaffung des Frühfranzösisch.

Grosse Unterschiede ausserhalb der Bildungspolitik

Der künftige Erziehungsdirektor wird sich aber nicht nur auf Schulen, Hochschulen und Lehrabschlüsse konzentrieren. Als Mitglied der Gesamtregierung wird er künftig auch bei anderen Themen den Kurs des Kantons mitbestimmen. Und hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen dem 37-jährigen Urgese und 54-jährigen Atici. Vor allem in der Finanzpolitik.

Nach dem 400-Millionen-Überschuss im vergangenen Rechnungsjahr ist Luca Urgese überzeugt, dass ein Teil davon an die Steuerzahler zurückgegeben werden muss. Sprich: Steuersenkungen. Allerdings mit Augenmass: Basel brauche weiterhin das Privileg, wichtige Investitionen (Urgese nennt Bildung oder den Ausbau des Fernwärmenetzes) tätigen zu können.

Mustafa Atici ist da vorsichtiger. Der Kanton habe gerade erst Steuersenkungen vorgenommen. Deren Auswirkungen würden sich erst im nächsten Jahr zeigen. Das Geld will er in Standortfaktoren (Tramnetz, Sportanlagen, Klimaschutz) investieren.

Das ganze Streitgespräch zwischen Luca Urgese und Mustafa Atici findest du in der Telebasel-Mediathek. Und hier geht es zu den Wahlprogrammen von Atici und Urgese.

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