Grünen-Nationalrätin Florence Brenzikofer zeigt Interesse an der Nachfolge von Monica Gschwind. Parteipräsident Michael Durrer bestätigt, dass sie als mögliche Kandidatin im Gespräch sei.

Die 50-jährige Nationalrätin aus Oltingen bringt mit ihrer Erfahrung als Sekundarlehrerin und Mitglied der nationalrätlichen Bildungskommission inhaltliche Kompetenz für das Amt mit.

Ihr Vorstoss kommt für viele überraschend – besonders für den bisherigen linken Regierungspartner SP, die laut OnlineReports nicht vorinformiert war. Parteipräsident Nils Jocher gibt sich jedoch diplomatisch und verweist auf den konstruktiven Austausch mit den Grünen.

Ein möglicher Wahlantritt von Brenzikofer wäre politisch brisant: Sollte sie bereits jetzt kandidieren, würde das auf eine Doppelvertretung der Grünen in der Regierung hinauslaufen – ein Szenario, das in der aktuellen Machtverteilung als unrealistisch gilt. Zudem birgt eine mögliche Niederlage im ersten Wahlgang Risiken für ihre politische Zukunft, besonders im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen 2027.

Brenzikofer selbst gibt sich zurückhaltend, stellt aber klar, dass sie bei einem Misserfolg im Herbst weiterhin im Nationalrat «Vollgas geben» wolle. Ihre Kandidatur wird so auch als strategischer Vorbote für eine definitive Regierungsambition 2027 interpretiert – womöglich ihre letzte Chance auf einen Sitz in der Baselbieter Exekutive.