Eine Studie zeigt: Längere Öffnungszeiten von Gartenbeizen sorgen in Schweizer Städten nicht für mehr Konflikte. Somit sollte auch den Basler «mediterranen Nächten» nichts mehr im Weg stehen.

Die Tage werden länger und die Nächte kürzer: Städterinnen und Städter halten sich insbesondere in den Sommermonaten immer mehr draussen auf. Die Fläche der Aussengastronomie wächst entsprechend. Eine Studie der Hochschule Luzern kommt nun zum Schluss, dass diese «Mediterranisierung» nicht zu vermehrten Lärmklagen führt und insgesamt positiv aufgenommen wird. Sowohl bestehende Regelungen als auch Pilotversuche der letzten Jahre hätten zu keiner Zunahme von Reklamationen geführt

Grosser Rat befürwortet Motion für längere Öffnungszeiten

Auch an Basel ist diese «Mediterranisierung» nicht spurlos vorbei gegangen. So forderte Grossrat Laurin Hoppler längere Sommerabende für Basler Restaurants. Der Grosse Rat befürwortet die Motion. Konkret ist vorgesehen, dass die Terrassen- und Boulevardflächen während den Sommermonaten am Wochenende bis 1 Uhr geöffnet sein dürfen. Unter der Woche müssen die Lokale um Mitternacht schliessen.

Westschweiz tickt anders

Untersucht wurden in der am Dienstag veröffentlichten Studie die Städte Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, St. Gallen, Thun, Winterthur und Zürich. In der Westschweiz, wo bereits früh sehr liberale Regeln galten, werden diese laut der Studie derzeit im Sinne eines Gleichgewichts zwischen Nachtleben und Wohnen angepasst. Vermehrt wird wieder die Möglichkeit geschaffen, die Schliesszeiten in Wohngebieten oder während der Wochentage situativ früher anzusetzen.

In Genf wurden beispielsweise die sehr liberalen Öffnungszeiten inzwischen eingeschränkt. Die rund 1’500 Terrassen müssen unter der Woche um spätestens Mitternacht schliessen. Die Schliesszeiten entsprechen damit dem Niveau der übrigen untersuchten Schweizer Städte.

In der Deutschschweiz ist den Angaben zufolge hingegen ein Trend zur Liberalisierung der Öffnungszeiten für Gartenbeizen auszumachen. In Bern wurde etwa ein erfolgreiches Pilotprojekt mit der Möglichkeit der Bewirtung bis 2 Uhr nachts draussen nach positiven Erfahrungen definitiv bewilligt. Basel kennt eine differenzierte Regelung je nach direkter Umgebung und Quartier. (sda/lab)