Axpo will Gaskraftwerk im Muttenzer Auhafen bauen
Baseljetzt
Der Energiekonzern Axpo hat beim Bundesamt für Energie ein Projekt eingereicht. Er will im Auhafen ein Gasturbinenwerk für Notfälle bauen. Dies in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und kantonalen Behörden.
Es handle sich um ein Reservekraftwerk, das grundsätzlich mit eMethanol, also CO2-neutral, betrieben werden solle, teilte Axpo am Donnertag mit. Wegen der noch beschränkten Verfügbarkeit von eMethanol würde es in der Anfangsphase jedoch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Das Gasturbinenkraftwerk soll laut Axpo bei einer Mangellage den Stromverbrauch von mehreren Hunderttausend Haushalten decken können. Axpo sei bereit, dieses Reservekraftwerk für Notfälle zu bauen.
Schnellerer Ausbau der erneuerbaren Energien
Damit das Reservekraftwerk möglichst nie zum Einsatz komme, sei der Ausbau der Erneuerbaren in der Schweiz zu beschleunigen, schrieb Axpo weiter. Neben alpinen Photovoltaik-Anlagen hätten vor allem Windanlagen ein grosses Potenzial, auch zur Winterversorgung beizutragen.
Der Energiekonzern im Eigentum mehrerer Kantone unterstützt daher das Stromgesetz, über welches das Schweizer Volk am 9. Juni abstimmen wird. Die Schweiz brauche mehr Strom, um ihre Klimaziele zu erreichen, hielt Axpo fest.
Das Gesetz fördere den Ausbau inländischer erneuerbarer Energiequellen, einschliesslich der Realisierung von 16 Wasserkraftprojekten, um die Schweizer Stromversorgung im Winter zu stärken.
Axpo prüft längeren Betrieb von Beznau
Der Stromkonzern prüft zudem einen Betrieb der beiden ältesten Schweizer Atomreaktoren Beznau im Kanton Aargau über das Jahr 2030 hinaus. Laut Axpo geht es den Abklärungen um die technische Machbarkeit. Die Sicherheit stehe an oberster Stelle und sei nicht verhandelbar.
Ob ein Betrieb über die bisher angestrebten 60 Jahre hinaus grundsätzlich machbar sei, hänge von mehreren Faktoren ab, teilte der Energiekonzern Axpo am Freitag weiter mit. Dies werde im Rahmen eines Vorprojekts geprüft.
Axpo hat nach eigenen Angaben seit der Inbetriebnahme der beiden Reaktoren auf der Aareinsel in der Gemeinde Döttingen mehr als 2,5 Milliarden Franken in die Nachrüstung und Modernisierung der Anlagen investiert. Der Energiekonzern klärt auch ab, wie gross die Investitionen in die Sicherheit für einen Betrieb über die Dauer von 60 Jahren wären.
Der Reaktorblock Beznau I ging im Jahr 1969 ans Netz, der Reaktorblock II im Jahr 1971. Die beiden Reaktoren produzieren rund sechs Terawattstunden Strom, was dem Verbrauch von 1,3 Millionen Vierpersonenhaushalten entspricht. (sda/daf)
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