Baschi (37): «Das Album war ein wenig eine Zangengeburt»
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Baschi (37): «Das Album war ein wenig eine Zangengeburt»

08.09.2023 19:21 - update 25.03.2025 16:29
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Baschi ist zurück! Nach fünf Jahren präsentiert der Baselbieter sein neues Werk «Wenn’s Läbe drzwüsche chunt». Im Interview mit Baseljetzt spricht er über das Album, sein Bühnen-Jubiläum und Influencer.

Baseljetzt: Bist du jetzt, so kurz vor dem Album-Release, nervös?

Baschi: Das ist mein neuntes Studio-Album, da könnte man meinen, ich müsste routiniert sein – fast schon 20 Jahre Karriere hinter mir. Aber nein, logisch, ich bin trotzdem nervös. Es ist vielleicht ein wenig anders, weil wir schon viele Songs veröffentlicht haben. «Ehrlich» ist bereits der dritte Song des Albums. Heute kam noch ein Neuer raus: «So liecht» mit Dabu Fantastic. Wir hatten noch «Applaus» und «Walzer in Wien». Die Hälfte des Albums haben die Leute eh schon gehört. Ich bin schon nervös, weil ein Album rauszubringen heisst auch immer Interviews zu geben. Das mache ich eigentlich gerne. Aber man weiss halt trotzdem nicht, welche Fragen gestellt werden. Ich freue mich einfach, zurück zu sein, und auf die Tour im November. Das Album war ein wenig eine Zangengeburt…

Inwiefern?

Ich hatte ein wenig Mühe, nachdem ich so viele Songs geschrieben hatte über all die Jahre, neue Inspiration zu finden. Meine Kreativität verschwand ein bisschen. Ich konnte sie aber zum Glück rechtzeitig wieder finden. Deswegen musste ich mich zuerst wie ein bisschen in das Album verlieben. Aber jetzt finde ich es cool und bin mega happy, jetzt genau mit diesem Album so rauszukommen zu können.

Das Album heisst «Wenn’s Läbe drzwüsche chunt». Was bedeutet dieser Titel für dich? Wann ist dir das Leben dazwischen gekommen?

Ich glaube, jedem Menschen kommt das Leben immer wieder dazwischen. Das Leben kannst du nicht, blöd gesagt, auf einem Reissbrett zeichnen und sagen: «Hey, mein Leben verläuft genau so». Wir wissen alle nicht, wie lange wir auf dieser Kugel sein werden und was alles passieren wird. Von daher ist der Titel eher auch sinngemäss gemeint. Ich war fünf Jahre weg. Wieso war ich weg? Mir ist halt das Leben dazwischen gekommen. Ich habe geheiratet. Es kam eine Pandemie – das konnte auch niemand vorhersehen. Ich habe mich vielleicht auch irgendwie im Leben verloren. Das muss man akzeptieren und damit muss man umgehen können. Da hatte ich zu Beginn sicher ein wenig Mühe, aber jetzt habe ich das Gefühl, ich bin wieder der Alte und zurück.

Ein paar «ehrliche» Antworten von Baschi:

In «Walzer in Wien» singst du von einem ausschweifenden Lebensstil. Hat sich dein Leben also nicht gross verändert, seit du verheiratet bist?

Man muss schon sehen, meine Musik ist sicherlich autobiografisch, aber auch nicht jeder Song zu 100 Prozent. Ich glaube, es ist mehr ein Gefühl in diesem Lied spezifisch, das ich ausdrücke, dass man ab und zu auch verloren ist. Jetzt speziell in diesem Song: Man ist im Ausgang, man hat vielleicht mal eine schwierigere Zeit in einer Beziehung oder so. Da kann es mal passieren, dass man den Heimweg nicht mehr so findet und mal die eine oder andere Abbiegung nimmt. Man muss sich aber keine Gedanken oder Sorgen um mich machen. Es ist alles okay.

Da sind wir alle froh! Auf Social Media bist du immer wieder mit deinen Fans in Kontakt. Jüngst auch mit deinem Broadcast-Channel auf Instagram. Machst du das alles alleine?

Ich teile zwar meinen Channel mit meinem Manager, weil er manchmal auch einfacher etwas posten kann. Aber der Inhalt kommt von mir persönlich. Als ich vor 20 Jahre mit der Musik begann, war das alles noch sehr weit weg. Ich finde es spannend und faszinierend. Aber ich merke, es ist nicht zu 100 Prozent meine Welt. Ich mache es ehrlich gesagt auch nicht gerne (lacht). Ich wäre ein schlechter Influencer. Obwohl ich vor zwei Jahren den Swiss Influencer Award gewonnen habe in der Sparte «Musik».

Dann machst du es doch nicht allzu schlecht…

Ich mache es vielleicht nicht schlecht, aber ich mache es nicht so gerne. Ich staune über die Influencer. Jeden Tag mit diesen Posts, Reels und Stories, erzählen, wo ich gerade bin. Das ist nicht mein Style.

Vor zwei Tagen hast du deinen 37. Geburtstag gefeiert – Happy Birthday, nachträglich! Vor ziemlich genau 20 Jahren begann deine Karriere mit «MusicStar». Wie unterscheidet sich der Baschi von damals zum Baschi von heute?

Zuerst danke für die Glückwünsche. Meine «Grund-Persönlichkeit» ist immer noch dieselbe. Ich habe mich nicht gross verändert. Das heisst: nett sein zu den Leuten, offen sein für Neues, neugierig sein und ein positiver Mensch sein. Das bin ich nach wie vor. Vielleicht logischerweise ein wenig erwachsener, wenn es um Entscheidungen und Verantwortung geht. Ansonsten bin ich noch ziemlich der Gleiche, würde ich sagen.

Wie hat sich das Musik-Business in diesen 20 Jahren verändert?

Es wurde alles schnelllebiger. Jeder kann Musik machen, jeder hat die Möglichkeit, Musik zu veröffentlichen, mit Social Media, etc. Das war früher sicher anders. Ich möchte nicht sagen, dass es früher einfacher war. Es gibt Millionen Songs, die jeden Tag rauskommen. Als Newcomer sich einen Namen zu machen, würde ich sagen, ist aber definitiv schwieriger heute… Ich habe seit 20 Jahren das selbe Label, das selbe Management. Ich mache meine Touren, meine Konzerte und bringe meine CDs raus, ich gebe Interviews – das alles hat sich nicht gross verändert.

Schauen wir 20 Jahre voraus: Wo siehst du dich dann? Bist du immer noch Baschi der Rockstar, gehst auf Tour und bringst Alben raus?

Das ist eine gute Frage. Wenn ich das wüsste, wäre das vielleicht ein wenig langweilig… Ich habe keine Ahnung. Ich habe immer gesagt: Musik ist schön, Musik liebe ich. Musik zu machen, auf der Bühne zu stehen, mit meinen Fans. Das werde ich, glaube ich, nie ganz ablegen können oder auf einmal nicht mehr gerne machen. Es gibt aber auch so viele andere Dinge. Ich hätte zum Beispiel fast einmal in Basel ein Restaurant eröffnet oder eine Bar. Das ganze Gastro-Thema interessiert mich mega. Mode interessiert mich. Das Fernsehen als Medium interessiert mich. Ich weiss nicht, wohin mich das alles noch führen wird. Aber ich bin offen für alles.

Du bist in Gelterkinden aufgewachsen und wohnst nun in Zürich. Wie sehr bist du noch mit «Gälti» und dem Baselbiet verbunden?

Meine Familie wohnt immer noch in Gelterkinden. Mein Göttimädchen wohnt in Gelterkinden. Ich spielte kürzlich ein Konzert im Marabu in Gelterkinden. Das ist eine Konzert-Location. Ich bin immer wieder in Basel an den FCB-Spielen. Von daher komme ich immer wieder sehr gerne in meine alte Heimat.

In letzter Zeit hast du immer wieder Fernseh-Sendungen gemacht wie «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» oder «The Masked Singer Switzerland». Kann man von dir in Zukunft weitere solche Projekte erwarten?

Ich bin sehr schnell begeistert und, wie gesagt, ich bin sehr neugierig. Für mich gibt es nicht nur «Plan A»: Musik, Alben und Tour. Es gibt so viele spannende Felder auch daneben. Deshalb werde ich sicher die eine oder andere Sache noch machen. Es ist noch nichts spruchreif, aber es gibt da Dinge, die noch kommen. Baschi ist flexibel!

Du hast dir fünf Jahre Zeit gelassen für dein neues Album. Müssen deine Fans jetzt fünf weitere Jahre auf das nächste Album warten?

Wer weiss. Nächstes Jahr feiere ich mein 20-Jahre-Bühnen-Jubiläum. Zum ersten Mal brachte ich als Baschi im Jahr 2004 Musik raus. Nächstes Jahr werde ich das eine oder andere Neue für das Jubiläum rausbringen. Ich glaube nicht, dass wir nochmals fünf Jahre warten müssen.

Gibt es schon Pläne für das 20-Jahre-Jubiläum?

Ja. Es ist leider noch nichts spruchreif, aber ja. Vor allem in meinem «Home-Town», in Gelterkinden. Dort will ich eigentlich etwas recht Grosses auf die Beine stellen. Leider ist das noch nicht spruchreif. Ich würde das aber gerne zelebrieren.

Das neue Album «Wenn’s Läbe drzwüsche chunt» erscheint am 15. September 2023. Am 23. September tritt Baschi am Schupfart Festival auf und ab 4. November ist er auf Tour, unter anderem am 10. November in Seewen und am 2. Dezember im Volkshaus, Basel.

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Kommentare

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08.05.2024 20:26

Skorpion60

Baschi wird wider das was emool gsi bisch😤

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