Picassos Geburtsstadt Málaga beschert Basel zum 50. Todesjahr des Künstlers zwei Streetart-Wandgemälde beim Gymnasium Leonhard. Damit wird Basel als eine mit Picasso stark verbundene Stadt geehrt.

Der Basler Street-Artist Philippe Tschanz alias Dest Jones ist schon ziemlich weit fortgeschritten mit seinem von geschwungenen Linien dominierten Spraybild. Er wolle den grossen Künstler mit den Blumen honorieren, die er selber so oft gemalt habe, sagte er zum Arbeitsauftakt am Montag. «Und die Picasso heute sicher auch sprayen würde», ergänzte er.

Einige Meter daneben bearbeitete Eduardo Luque alias Lalone aus Málaga auf einer Hebebühne eine um einiges höhere Wand mit Pinsel und Farbroller. Beim genaueren Hinsehen sind einige Versatzstücke der Ortsnahmen Málaga und Basel zu entdecken, die sich bis zum 1. September zum Aktionstitel «Málaga loves Basel» vereinen sollen.

An diesem 1. September soll im Beisein der spanischen Botschafterin Celsa Nuño, dem Vizebürgermeister von Málaga, Jacobo Florido, und der Basler Regierungsrätin Esther Keller (GLP) die Vernissage und damit auch die Einweihung der beiden Werke stattfinden. Der Rektor des benachbarten Gymnasium Leonhard, Christian Döbeli, zeigte sich am Montag bereits begeistert von den ersten Pinselstrichen und Sprayspuren, die sich dann zu fertigen Werken entwickeln werden.

In Erinnerung an das Basler Picasso-Wunder

Die Stadt Málaga sei mit dem Ansinnen an Basel herangetreten und dabei auf offene Türen gestossen, sagte Dominik Egli, der das Projekt von Basel aus betreut. Als Leiter der Stadtreinigung sei er mehrheitlich mit der Beseitigung von Sprayereien und illegalen Wandbemalungen betraut, zuweilen aber auch mit dem Gegenteil, nämlich mit der Ausschreibung und Förderung von Streetart.

Der Künstler aus Málaga wurde von den dortigen Behörden ausgesucht. In Basel habe man die Arbeit ausgeschrieben und aus vier Bewerbungen den auch international bekannten Street-Artisten Dest Jones auserkoren, so Egli.

Mit der Aktion will Málaga für sich als Ferienort Werbung betreiben. Anderseits soll die Stadt Basel als Ort des Picasso-Wunders von 1967 geehrt werden.

Damals bewilligte die Basler Stimmbevölkerung den Kauf von zwei kapitalen Frühwerken Picassos, die als Teil einer Konkursmasse als Leihgaben aus dem Kunstmuseum Basel verschwunden wären. Zusätzlich sammelte die Bevölkerung Geld für den Ankauf. Picasso zeigte sich von dieser Aktion damals so berührt, dass er Basel spontan vier weitere seiner Werke schenkte. (sda/mal)