
Basel findet den Mut in Freiburg nur selten
Baseljetzt
Basel verliert das Nachbarschaftsduell gegen den SC Freiburg 1:2. Nach dem Anschlusstor von Philip Otele wacht der FCB zu spät auf.
Das Wichtigste in Kürze
- SC Freiburgs Goalie Noah Atubolu sorgte mit einer Serie von fünf gehaltenen Elfmetern in der Bundesliga für Schlagzeilen – auch gegen Basel zeigte er starke Paraden.
- Der FC Basel verlor sein Auftaktspiel in der Europa League mit 1:2; Osterhage und Eggestein trafen für Freiburg, Otele für Basel.
- Trotz frühem Mut und späten Chancen fehlte dem FCB über weite Strecken Durchschlagskraft – die nächste Chance folgt am 2. Oktober gegen Stuttgart.
Eine lange Allee führt von der Tramstation in Richtung des Freiburger Europa-Park-Stadions. Genügend Zeit, sich in den Büschen zu erleichtern, sich bei gewieften Geschäftsmännern mit Einkaufswägen mit einem neuen Kaltgetränk zu versorgen – oder mit den Kollegen über Wunschszenarien für das anstehende Fussballspiel zu diskutieren.
«Eigentlich», sagt also ein junger Mann mit SC-Freiburg-Schal um den Hals, «eigentlich wäre es ganz cool, wenn Basel einen Elfmeter erhalten würde.» Der Kollege, auch er mit dem schwarz-weissen Greif-Logo des Freiburger Sportclubs beschalt, nickt zustimmend.
«Fussballgott» Atubolu
Dem Wunsch liegt wohl kaum eine masochistische Veranlagung zu Grunde, welche die Fans des SC ihrem Herzensklub möglichst Schlechtes an den Hals wünschen lässt. Vielmehr wollen sie, dass ihr Torhüter die Chance erhält, im Duell vom Punkt zu glänzen – etwas, das er in den letzten Wochen so oft gemacht hat, dass er einen Bundesliga-Rekord aufgestellt hat.
Noah Atubolu parierte in der deutschen Liga nicht weniger als fünf Elfmeter in Folge. Am Sonntag im Heimspiel gegen Hoffenheim könnte er die fast schon unheimliche Serie weiter ausbauen. Es sind Zahlen, welche die Reporter im Breisgau etwas von ihrer beruflichen Objektivität einbüssen lassen, wenn sie den 23-Jährigen in Interviews als «Fussballgott» bezeichnen. Aber dass der SC einen ausgezeichneten Mann zwischen die Pfosten stellen kann, ist unbestritten – was auch die Spieler des FC Basel feststellen mussten.
1:2 verloren die Basler am Mittwochabend zum Auftakt in die Ligaphase der Europa League. Ein platzierter Schuss von Patrick Osterhage in der ersten, und ein wuchtiger Abschluss von Maximilian Eggestein in der zweiten Halbzeit entschieden eine Partie, in der die Freiburger zwar nicht drückend überlegen waren, aber doch spielbestimmend.
Ajeti, Leroy und Zé verziehen
Dem Team von Ludovic Magnin gelang es im Nachbarschaftsduell nur ganz selten, die Vorgabe des Trainers auf den Rasen zu bringen. Mut hatte Magnin nämlich von seiner Mannschaft gefordert, auch, dass seine Spieler sich weder von der grossen Kulisse noch der fussballerischen Klasse des Gegners würden einschüchtern lassen.
Und als Albian Ajeti nach zwei Minuten zu einem Kopfball kam und Léo Leroy nur Sekunden später einen Distanzschuss über die Latte setzte, schien der Schweizer Meister tatsächlich mit Courage an die Dreisam gereist zu sein. Es blieben indes lange die einzigen Belege dafür, was Magnin sich von seiner Belegschaft erhofft hatte.
Erst kurz vor der Pause bot sich Junior Zé beinahe aus dem nichts eine Grosschance. Der junge Basler scheiterte aber aus kurzer Distanz am stark reagierenden Atubolu. Danach liess sich auf der offensiven Habenseite der Basler lange Zeit nichts mehr notieren. Als Léo Leroy mit einer Hereingabe den eingewechselten Philip Otele fand und dieser zeigte, dass Penaltykiller Atubolu zumindest aus dem Spiel heraus bezwingbar ist, fanden die Basler in den letzten zehn Minuten doch noch einmal den Mut. Und trotz einiger guter Offensivaktionen sollte es für den FCB nicht mehr reichen, einen ersten Punkt in dieser europäischen Kampagne zu verbuchen.
Am 2. Oktober hat er wiederum gegen einen Vertreter aus der Bundesliga die Chance, es besser zu machen. Dann reist der VfB Stuttgart in den Basler St.-Jakob-Park. (sda/mik)
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Nachdenken
Die Abwehr vom FCB hat gegen den Bundesliga-Club echt versagt.
Sonnenliebe
Jajaja… blabla…
Hampe56
leider schwache, enttäuschende Leistung
Sonnenliebe
Kein Fussballkenner.
Hoschi
Waren Sie im Stadion? Vermutlich nicht.