Die Messeleitung hat Boxautomaten von der Basler Herbstmesse verbannt. Dies, weil sie vereinzelt zu aggressivem Verhalten geführt haben.

Auf der Basler Herbstmesse war der Boxautomat über Jahre hinweg ein Publikumsmagnet – besonders für junge Männer, die sich dort gegenseitig messen wollten. Doch in diesem Jahr fehlt der Automat. Dem geht ein Entscheid der Messeleitung voraus, wie die BaZ berichtet.

Fördere aggressives Verhalten

Wie das Präsidialdepartement gegenüber der BaZ sagt, habe man sich bewusst gegen den Aufbau der Geräte entschieden. Die Begründung: vereinzelt sei beobachtet worden, dass das Spiel aggressives Verhalten fördere. Früher galten die Boxkästen als Treffpunkt für Kräftemessen. In einem Beitrag von Telebasel erklärte ein Jugendlicher, hier könne man «zeigen, wer der Stärkste ist».

Boxtrainer Angelo Gallina, Präsident des Boxclubs Basel, hält das Aus für überfällig, wie er gegenüber der BaZ sagt. «Das hat mit unserem Sport nichts zu tun.» Solche Geräte seien ein Magnet für Imponiergehabe und verletztes Ego, weniger für sportliche Fairness. In seinen Augen verkörpern sie eine überholte Form von Männlichkeitsritualen, die an einem Familienfest wie der Herbstmesse fehl am Platz sind.

Schwerverletzter Jugendlicher 2023

Auch wenn die Messeleitung betont, dass keine konkrete Eskalation ausschlaggebend für den Entscheid war, bleibt ein Vorfall aus der Vergangenheit in Erinnerung: Vor rund zwei Jahren kam es im Umfeld eines dieser Kästen zu einer heftigen Auseinandersetzung, bei der ein 17-Jähriger schwer verletzt wurde. Mehrere Jugendliche wurden damals festgenommen. Der Vorfall habe jedoch nichts mit dem Entscheid gegen die Boxautomaten zu tun, wie die Messeleitung gegenüber der BaZ erklärt. (vaz)