
Taktik pur: FDP zieht Kandidatin Eva Biland für zweiten Wahlgang zurück
Baseljetzt
Die FDP will um jeden Preis eine rot-grüne Mehrheit in der Basler Regierung verhindern. Dafür «opfert» sie sozusagen die eigene Kandidatin Eva Biland.
Im zweiten Wahlgang vom 24. November kommt es damit nur zu einem Duell zwischen Esther Keller (GLP) und der Herausforderin Anina Ineichen (Grüne). Grund für den Rückzug von Biland seien parteiübergreifende Überlegungen, hiess es.
Bereits am Sonntagnachmittag war im Wahlforum spekuliert worden, dass die Bürgerlichen Biland zugunsten von Keller zurückziehen würden, um eine rot-grüne Mehrheit im Basler Regierungsrat zu verhindern.
Die Vizepräsidentin der Basler FDP und frühere Bettinger Gemeinderätin Biland erzielte beim ersten Wahlgang vom Sonntag 15’876 Stimmen – 5987 Stimmen weniger als Keller. Keller verpasste das absolute Mehr um 1326 Stimmen und muss als einzige Bisherige in den zweiten Wahlgang.
Mitte unterstützt Keller
Die Mitte will im zweiten Wahlgang die amtierende GLP-Regierungsrätin Keller unterstützen. Zur Verhinderung einer rot-grünen Mehrheit habe die Parteiversammlung eine Wahlempfehlung zugunsten von Keller ausgesprochen, teilte die Mitte am Montagabend mit.
Anders sieht die Situation bei den Liberalen aus. Sie sprachen sich am Montagabend an ihrer Parteiversammlung gegen eine Wahlempfehlung für Keller aus. Auch die SVP unterstützt Keller nicht, wie Grossrat und Parteisekretär Joël Thüring auf X mitteilte.
Für die Linke wird es jetzt schwieriger
Die Linken wollen mit Ineichen, die beim ersten Wahlgang 18’320 Stimmen erzielte, die vor vier Jahren verloren gegangene Mehrheit im Regierungsrat zurückerobern. Diese Aufgabe ist nun schwieriger geworden. Weil Esther Keller jetzt auf geeinte Unterstützung der bürgerlichen und der Mitte-Parteien zählen kann. Mit einer dritten Kandidatur von Eva Biland hätten sich die Stimmen zersplittert.
Wahltaktisch ist der Entscheid richtig. Bitter ist er trotzdem für die FDP. Die Partei, die seit der Abwahl von Baschi Dürr keinen Sitz mehr im Regierigsrat hatte, portiert jetzt – wenn auch indirekt – die amtierende Baudirektorin der GLP. Jene Regierungsrätin, die die FDP in den vergangenen Monaten oft und gerne kritisiert hatte. (sda/mhu/phc)
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skywings2
Frau Keller ist eher eine Rechtsbürgerliche ist. Mit BIland würden sich diese Stimmen teilen und Frau Ineichen wäre drin. Das hoffe ich trotzdem.
Sprissli
Oh je Gute Nacht Basel-Stadt Bevölkerung!geht das Chaos weiter mit Keller-Wessel!!
Sonnenliebe
Frau Keller ja, Herr Wessel nein.
spalen
ihr vergleich hinkt in etwa ähnlich, wie ihre formulierung.
es ist äusserst einfach, alle und alles pauschal zu diskreditieren, begründete kritik ist halt viel schwieriger.
Sonnenliebe
Da stimme ich spalen voll und ganz zu und wundere mich doch sehr über Ihren Kommentar