BLKB-Tochter Radicant verkauft Treuhandgeschäft – CFO geht
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BLKB-Tochter Radicant verkauft Treuhandgeschäft – CFO geht

17.07.2025 10:23 - update 17.07.2025 17:28

Annina Amrein

Die angeschlagene Digitalbank und BLKB-Tochter Radicant verkauft im Zuge ihrer Restrukturierung das Treuhandgeschäft. Zudem verlässt Finanzchef Roland Kläy das Unternehmen Ende September.

Der Verkauf des physischen Treuhandgeschäftes sei Teil des gemeinsam mit der Muttergesellschaft BLKB gestarteten Kostenreduktions- und Effizienzprogramms, teilte Radicant am Donnerstag mit. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet und unterliege der Zustimmung der Behörden. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Den Käufer wollte Radicant auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht nennen.

Die Anfang Juli bekanntgewordene hohe Abschreibung der BLKB für die Tochter Radicant war damals vor allem mit «unvorhergesehenen Problemen» bei der Integration des Treuhandgeschäfts begründet worden. Die BLKB hatte im Herbst 2024 das auf Treuhand-Dienstleistungen für KMU spezialisierte Fintech Numarics übernommen und mit Radicant zusammengeschlossen.

Finanzchef verlässt das Unternehmen

Im Zuge dieser Entwicklungen gibt das Unternehmen auch eine personelle Veränderung bekannt: Roland Kläy, CFO/CRO und stellvertretender CEO, verlässt Radicant per Ende September. Die Funktion des CFO wird ad interim von David Jungen übernommen.

BLKB-Tochter Radicant verkauft Treuhandgeschäft – CFO geht
Finanzchef Roland Kläy verlässt Radicant. Bild: Radicant

Kostenreduktion nach Misserfolg

Beim nun gestarteten Kostenreduktions- und Effizienzprogramm stünden Synergien innerhalb der BLKB-Finanzgruppe sowie die «Erschliessung von zusätzlichen Verkaufs- und Distributionskanälen» im Vordergrund, heisst es weiter. Die BLKB hatte das Kostenprogramm Anfang Juli mit der Bekanntgabe einer Wertberichtigung auf Radicant von 105,5 Millionen Franken angekündigt.

Nach diesem Abschreiber bei der Tochtergesellschaft kündigte die BLKB-Spitze ihren Abgang an. Sie teilte damals mit, dass sich die Erwartungen an das Treuhandgeschäft der Radicant nicht erfüllt hätten.

Die Zahl der Radicant-Kundinnen und -Kunden liege bei rund 18’000, bestätigte Radicant am Donnerstag. Diese sollen nun von neuen Angeboten profitieren. So stehe ihnen ein Dokumentenmanagement-System innerhalb der bestehenden Banking-App zur Verfügung. (sda/ana)

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Kommentare

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17.07.2025 09:27

Borki74

wie meist in solchen Fällen kommen die Verantwortlichen mit sattem Bonus davon..

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