Bundesrat Albert Rösti fordert KI-Regulierung
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Künstliche Intelligenz
Schweiz

Bundesrat Albert Rösti fordert KI-Regulierung

12.11.2023 07:47 - update 12.11.2023 08:22

Baseljetzt

Die Schweiz braucht laut Bundesrat Albert Rösti eine Regulierung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Ferner fordert er eine Art Beschwerdeinstanz.

Sein Departement werde bis Mitte nächsten Jahres dem Bundesrat eine Standortbestimmung vorlegen, sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) im Interview mit der NZZ am Sonntag. Wichtig sei, dass die Innovation im Bereich der künstlichen Intelligenz nicht behindert werde.

Rösti kann sich vorstellen, dass die Schweiz die Regeln der Europäischen Union (EU) übernimmt. «Eigentlich aber ist es eine globale Frage», sagte der SVP- Bundesrat. Auch die Vereinten Nationen könnten eine Rolle spielen.

Risiko der Desinformation

Rösti nahm vergangene Woche am ersten internationalen Gipfeltreffen zur Sicherheit Künstlicher Intelligenz teil. Dort betonte er die Notwendigkeit, die Chancen der KI zu nutzen und gleichzeitig die technologischen, geopolitischen und gesellschaftlichen Risiken angemessen zu berücksichtigen.

Alle Teilnehmenden hätten die Gefahr der Desinformation als grösstes Risiko überhaupt eingeschätzt, sagte der Medienminister im aktuellen Interview. Für Medien werde die Suche nach der Wahrheit noch schwieriger. «Wir diskutieren gerade jetzt im Bundesrat darüber, wie wir diesen Herausforderungen begegnen», sagte Rösti. Sie würden auch die Entwicklungen in der EU beobachten, die eine Regulierung vornehme.

Einblick in Funktionsweise von Algorithmen

Einen Vorschlag, wie eine solche Regulierung im Hinblick auf künstliche Intelligenz aussehen könnte, machte die ehemalige Ständerätin Anita Fetz im Juli dieses Jahres gegenüber Baseljetzt: Ähnlich wie Medikamente vor ihrer Zulassung umfassend getestet werden, könnte ein vergleichbares Verfahren auch für Algorithmen eingeführt werden, so Fetz. Dabei gehe es nicht darum, dass alle Unternehmen ihre Algorithmen vollständig offenlegen müssten. Vielmehr sollte zumindest eine befugte Behörde die Möglichkeit haben, Einblick in die Funktionsweise zu nehmen. (sda/jes)

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