Celestini spricht vor Restart über Ziele und warnt: «Es ist gefährlich, wo wir stehen»
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Celestini spricht vor Restart über Ziele und warnt: «Es ist gefährlich, wo wir stehen»

19.01.2024 17:33 - update 20.01.2024 10:32
Florian Metzger

Florian Metzger

Bald ist es so weit: Der FCB startet am Sonntag mit dem Klassiker wieder in die Meisterschaft. An der Medienkonferenz vom Freitag gab Trainer Fabio Celestini Auskunft über die Ziele der kommenden Monate.

Ein Ziel, wo der FCB nach den 33 gespielten Runden stehen soll, gibt es nicht. Der Grund: Fabio Celestini will nicht zu weit in die Zukunft blicken. Denn noch ist der FCB Vorletzter und damit auf dem Barrage-Platz.

Deshalb warnt Celestini zwei Tage vor dem Wiederanpfiff: «Es ist immer noch gefährlich, wo wir stehen. Eines meiner Ziele ist, dass wir nicht vergessen, wo wir am 1. November waren. Da standen wir mit einem Bein in der Challenge League. Das darf dem FC Basel nicht passieren.» Celestini hatte die Mannschaft damals auf dem letzten Platz übernommen.

Die Einstellungsprobleme

Nach zwei Monaten unter Celestini sieht die Welt schon etwas besser aus. Der Abstand zum Tabellenletzten beträgt mittlerweile sieben Punkte. Dennoch dürfe man sich nicht zu früh nach oben orientieren, so der Cheftrainer: «Meine Aufgabe ist es schon auch, dass wir so weit wie möglich nach oben kommen. Aber zuerst müssen wir uns darauf fokussieren, die letzten beiden Plätze zu verlassen.»

Deshalb sind seine Ziele auch nicht unbedingt ergebnisorientiert. Er will, dass die Einstellung bei jedem seiner Spieler in jedem Spiel stimmt. So sollen die Leistungsschwankungen immer kleiner werden. «Mein Ziel für das nächste halbe Jahr ist, dass diese Energie in jedem Spiel da ist. Auch wenn du eine Karte bekommst. Auch wenn kein Publikum da ist. Und auch, wenn der Gegner nicht Bayern München heisst.»

Denn auch in dieser Wintervorbereitung waren Einstellungsprobleme der Spieler zu erkennen. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie gegen Bayern München auf hohem Niveau spielten, gegen Aarau aber kaum etwas zustande brachten. Das sieht auch der Cheftrainer so: «Ein hohes Niveau zu halten, ist eine Frage der Einstellung. In die Zweikämpfe gehen. Kämpfen. Laufen. Zusammenarbeiten. Dann kommt der Plan und viele andere Dinge. Aber wenn du diese Einstellung nicht hast, verlierst du.»

Die richtige Einstellung beginnt bereits im Trainingsalltag. Als Celestini Trainer wurde, sah er vor dem Training 20 Spieler in der Kabine, die mit ihren Handys beschäftigt waren. An der Medienkonferenz ahmte er die Haltung der Spieler nach. Er versank in seinem Stuhl und tat so, als würde er auf einem Handy herumwischen. Dazu sagte er: «Das geht nicht. Die Einstellung ist das Wichtigste für mich. Auch in der Garderobe. Eine gewisse Arbeitskultur muss sein».

Weiteres Problem: Die vielen Verletzten

Deshalb hat sich unter Celestini auch in der Garderobe einiges geändert. Handys dürfen nur im Notfall und nur kurz benutzt werden. Vor dem Training haben die Spieler die Möglichkeit, miteinander zu spielen, sich zu unterhalten, Videomaterial anzuschauen und sich so optimal auf das Training vorzubereiten.

Seit er hier ist, hat der Waadtländer bereits eine Entwicklung in Sachen Einstellung feststellen können. Deshalb blickt er optimistisch in die Zukunft. «Das ist wichtig zu verstehen. Wenn es in jedem Spiel diese Energie und diese Demut gibt, dann kann ich dir sagen, dass ich ruhig und positiv bin.»

Weniger positiv ist nach wie vor die Verletztenliste. Acht Spieler (Comas, López, Hunziker, Malone, Dräger, Rüegg, de Mol, Junior Zé) stehen noch darauf. In der Winterpause fand deshalb eine Analyse mit allen Beteiligten statt. Man kam zum Schluss, dass es viele verschiedene Gründe für die vielen Verletzten gibt.

«Den einen Grund gibt es nicht. Einige Spieler kamen später und waren schon angeschlagen. Es kamen viele Kleinigkeiten dazu. Dann gab es drei Trainerwechsel hintereinander, die auch zu einem höheren Verletzungsrisiko beigetragen haben. Auch der fehlende Erfolg hatte einen Einfluss», erklärt Celestini.

Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial. Celestini wird aber nicht konkret: «Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir viele kleine Dinge verbessern können. Jeder kann in seinem Bereich ein bisschen besser werden. So werden wir versuchen, weniger Verletzungen zu haben.»

Neben den acht Verletzten wird am Sonntag auch Taulant Xhaka nach seiner roten Karte gegen GC gesperrt fehlen. Dennoch ist Celestini überzeugt, dass seine Mannschaft im Klassiker punkten kann – vorausgesetzt, die Einstellung stimmt. Angesichts des besonderen Spiels gegen den FCZ und der damit verbundenen Rivalität sollte die Einstellung kein Problem sein.

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