Comparis rechnet mit Prämienerhöhung von vier Prozent
©Bild: Keystone
Krankenkasse
Schweiz

Comparis rechnet mit Prämienerhöhung von vier Prozent

22.05.2025 06:17 - update 22.05.2025 07:55

Baseljetzt

Der Vergleichsdienst Comparis erwartet für das nächste Jahr einen Anstieg der Krankenkassenprämien um 4 Prozent. Gemäss dieser Prognose dürften die Gesundheitskosten in diesem Jahr um 3,7 Prozent steigen.

Nach den Prämienschocks in den letzten drei Jahren von 6,6 respektive 8,7 Prozent und 6 Prozent hätten die Krankenkassen wieder genug Reserven, wird Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly in einer Mitteilung vom Donnerstag zitiert. Diese könnten jetzt wieder so eingesetzt werden, dass «nicht jede Kostenschwankung zu einer Prämienschwankung wird».

Drei Gründe für Prämienerhöhung

Comparis sieht drei Gründe für die steigenden Prämien: Erstens das Wachstum der gesamten Gesundheitskosten: In ihrer Prognose gehen Comparis und die Konjunkturforschungsstelle KOF von einem Anstieg im Jahr 2024 um 4,4 Prozent aus, im laufenden Jahr um 3,7 Prozent und im nächsten Jahr um 3,4 Prozent.

Das Wachstum des für die Prämien relevanten Kostenanteils sei jeweils etwas höher, weil der Leistungskatalog der Grundversicherung immer mehr ausgebaut werde, stellt Schneuwly fest. Jüngstes Beispiel seien die Abnehmspritzen.

Zweitens seien viele Spitäler in den letzten Jahren defizitär gewesen und verlangten höhere Tarife für ambulante und stationäre Leistungen. Die Teuerung wirke sich im Gesundheitswesen immer verzögert auf die Tarife und die Preise der medizinischen Güter aus.

Und drittens werde die Umsetzung der Pflegeinitiative Kosten verursachen. Der Fachkräftemangel werde im Spitalsektor zu einer «längst fälligen Strukturbereinigung führen». Diese hätten die Mehrheit der Kantone bisher durch Defizitdeckungen verhindert.

Dazu komme der Druck der Eidg. Finanzaufsicht (Finma) auf die Krankenversicherer, die Vergütungen an Belegärzte und Spitäler für die Leistungen an halbprivat- und privatversicherte Patientinnen und Patienten zu reduzieren. Dadurch hätten die Spitäler weniger Erträge und das werde den Druck auf höhere Tarife für grundversicherte Leistungen verstärken. (sda/mik)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

22.05.2025 04:52

spalen

alle jahre wieder – und noch immer nichts aus der politik.
ein schelm, wer da auch an die vielen lobbyisten der gesundheitsbranche denkt…

1 1

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.