Lange liess der FCB das vermissen, was ihn früher ausgezeichnet hatte: Heimstärke. Zuletzt hat Rotblau die Gegner aber allmählich wieder das Fürchten gelehrt – mit starken Leistungen auf dem Platz und lautstarker Unterstützung auf den Rängen.

«Basel wird wieder respektiert», sagte Fabio Celestini am Sonntagabend nach dem gewonnenen Cup-Fight gegen Lausanne. Und spricht damit die Leistung seines Teams auf dem Platz, aber auch die grandiose Stimmung im Stadion an. Man habe den Respekt des Gegners in den vergangenen Jahren «etwas verloren», so der FCB-Cheftrainer. Seine Mannschaft habe alles gegeben, und die Stimmung im Stadion sei «unglaublich gewesen».

Die Stimmung und der Glaube des Publikums an die Mannschaft seien spürbar gewesen, so Celestini. «Heute haben wir mit zwölf Mann gespielt.» Beeindruckt habe ihn vor allem auch, was zur Halbzeit geschah: «Ich habe die Ruhe der Fans gespürt, die sagten: Wir gewinnen dieses Spiel!»

Lausanne-Coach Magnin: «Einsam in diesem Stadion»

Die Stimmung gespürt hatte auch der Gegner. Lausanne-Trainer Ludovic Magnin sprach nach dem verlorenen Cup-Fight den Basler Fans ein grosses Lob aus: «Es war sensationell in diesem Stadion!», sagte er am SRF-Mikrofon. Man habe vor dem Spiel gewusst, dass man 35’000 Fans gegen sich haben werde. So viele waren es nicht ganz, aber doch über 30’000. Das machte Magnin und seinem Team offensichtlich Eindruck: «Wir wussten, dass wir einsam werden in diesem Stadion, und dass wir zusammen die Kraft finden müssen. Wenn du in so einem Stadion spielst, ändert das den Fussball».

Vor vollem Haus gewinnt Basel eher

Dass es für die Gegner in einem vollen Joggeli schwer wird, zeigte nicht nur der packende Cup-Halbfinal zwischen dem FCB und Lausanne-Sport. Der FCB ist in einem Flow, gewinnt zurzeit ein Spiel nach dem anderen und begeistert die Massen. Das schlägt sich in den Zuschauerzahlen nieder. Ein Blick in die Statistik der Heimspiele in der laufenden Saison zeigt: Von den 18 Heimspielen, die der FCB bislang bestritten hat, konnte er zwölf gewinnen. Demgegenüber stehen vier Niederlagen und zwei Unentschieden.

In der laufenden Spielzeit hat der FCB einen Zuschauerschnitt von 25’182. Die Hälfte der Heimspiele im Joggeli besuchten über 24’000 Fans. Von diesen neun Partien verlor Rotblau gerade einmal zwei, die anderen sieben gewann er allesamt. Bei den neun Spielen mit einer Zuschauerzahl unter 24’000 verlor der FCB ebenfalls zwei Partien, er spielte aber zweimal Unentschieden und gewann bloss fünf Spiele.

So bestätigt sich wieder einmal die Weisheit: Vor vollem Haus spielt es sich besser. Der FCB hat gefühlt einen Mann mehr im Stadion. Bei der Euphorie, die zurzeit in Basel und der Region herrscht, dürfte sich das vorerst auch nicht ändern. Von den fünf verbleibenden Meisterschaftpartien trägt der FCB zwei zu Hause aus. Und ein Blick auf den Ticketverkauf am Montagabend zeigt: Bei beiden Spielen wird Rotblau wieder vor über 30’000 Fans auflaufen. Der FC Basel baut an der Festung St. Jakob.