FCB widmet Finaleinzug den Fans: «In den letzten sieben Jahren konnten sie nicht viel feiern»
Florian Vögeli
Die Erleichterung ist gross: Der FCB steht im Cupfinal! Nach zweimaligem Rückstand gegen Lausanne gewinnt er in der Verlängerung mit 3:2. Entsprechend gross ist die Freude bei Spielern, Fans, Sportchef und Trainer.
Wie emotional der Einzug in den Cupfinal für die Basler ist, zeigen die Bilder von FCB-Trainer Fabio Celestini nach dem Schlusspfiff. Bevor er in die Kabine geht, feiert er noch mit der Muttenzerkurve. Nur er und die Fans. Er jubelt, springt, tanzt, ballt die Fäuste und singt. (Siehe Video unten)
Für die ganze Stadt, die Fans, den Verein, die Mannschaft, den Trainerstaff und auch für ihn selbst sei es ein sehr wichtiges Spiel gewesen, erklärt Celestini bei der Medienkonferenz seine Emotionen. «Ein Finale zu spielen, ist etwas Unglaubliches. Als Trainer und Spieler durfte ich das insgesamt schon sieben Mal erleben. Das ist etwas ganz Besonderes. Es ist ein einzigartiger Moment und es ist fantastisch, ihn zu erleben.»
Der so wichtige zwölfte Mann
Dabei musste Celestini sein Temperament während der 120 Minuten ein wenig zügeln, wie er sagt. «Ich glaube, dass meine Mannschaft im Moment Ruhe und Positivität braucht. Sie braucht einen Trainer, der gezielte Inputs geben kann. Mit meinem Temperament ist das für mich nicht immer einfach», sagt Celestini schmunzelnd.
Nach dem Schlusspfiff sei er kurz explodiert, was die tanzenden Bilder erkläre. Er wollte mit den Fans feiern. «Das ist mir wichtig zu sagen: Wir haben heute ganz klar mit dem zwölften Mann im Rücken gespielt. Nicht nur am Ende. Schon in der ersten Halbzeit, als es für uns nicht einfach war, waren die Fans unglaublich. Nach jedem gewonnenen Tackling hat das Stadion die Spieler gepusht», so Celestini.
Insgesamt sei die Stimmung vor über 33’000 Zuschauern vergleichbar mit Stadien in den fünf grossen europäischen Ligen gewesen. Auch Lausanne-Trainer Ludovic Magnin musste Celestini zustimmen: «Das war beste Werbung für den Schweizer Fussball!»
Trotz des 0:1-Rückstands zur Pause spürte Celestini eine gewisse Gelassenheit bei den Fans: «Irgendwie wussten sie, dass wir das Spiel gewinnen würden. Ich war nicht so sicher wie sie. Aber als ich diese Stimmung gespürt habe, habe ich das in der Halbzeitpause auch meinen Spielern gesagt.» Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff gelang dem FCB der Ausgleich. Schon zweimal musste Celestinis Team an diesem Sonntag einen Rückstand aufholen. «Diese Mannschaft hat eine sehr gute Mentalität. Ausserdem haben unsere Spieler eine sehr gute Physis», so Celestini.
«Im Final ist nun viel möglich!»
Und dann hat der FCB auch noch Xherdan Shaqiri in seinen Reihen. Zweimal ist der FCB nach einem Eckball von Shaqiri erfolgreich. Nur so schafft es der FCB mit dem 2:2 überhaupt in die Verlängerung.
Auch der Captain widmet den Sieg den Fans. «Wir wissen, dass unsere Fans in guten wie in schlechten Zeiten hinter uns stehen. Das haben sie immer wieder bewiesen. In den letzten sieben Jahren konnten sie leider nicht viel feiern. Heute können sie mal in die Stadt etwas trinken gehen und sich einen schönen Abend machen. Wir freuen uns alle riesig auf den Cupfinal!» Aber es gibt auch mahnende Worte des Kapitäns: «Wir haben das Finale erreicht, aber damit ist noch nichts gewonnen. Wir müssen auf dem Boden bleiben. Zuerst müssen wir den Final spielen. Biel wird kein leichter Gegner.»
Erleichtert zeigt sich auch FCB-Sportchef Daniel Stucki. «Ich habe bis zum Schluss mitgefiebert. Leider kann man von aussen nichts machen. Gerade am Anfang hatte ich das Gefühl, dass bei uns etwas Nervosität im Spiel war. Wir wussten ja, dass YB verloren hatte. Das hat den Druck vielleicht noch etwas erhöht, denn im Final ist jetzt viel möglich», so der 43-Jährige.
Im Cupfinal wartet mit Biel ein Drittligist und in der Meisterschaft hat der FCB fünf Runden vor Schluss sechs Punkte Vorsprung. Herr Sportchef, für welchen Titelgewinn hat der FCB die besseren Chancen? «Das ist schwierig einzuschätzen. Wir sind in beiden Wettbewerben gut positioniert. Wir wollen beide gewinnen. Mal sehen, was wir erreichen können.» Auf jeden Fall habe die Mannschaft mit dem Trainerstaff einen sehr guten Vibe, so Stucki weiter.
Nun beginnt für den FCB am kommenden Wochenende mit dem Spitzenspiel gegen den ersten Verfolger die entscheidende Phase der Meisterschaft. Mit einem Sieg gegen Servette könnte er einen weiteren grossen Schritt in Richtung Meistertitel machen. Denn jetzt ist klar: Der FCB will in dieser Saison das Double holen.
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pserratore
CHE-LE-STINI💪💪💪
menius
Top die Wette gilt 🏆🏆