
Das Socin-Haus wird zum Ort der Begegnung
Sophie Jung
Ein Begegnungsort für Generationen wird an der Socinstrasse in Basel geschaffen. Ältere, Studierende und Menschen mit Behinderung wohnen zusammen. Ein Bistro fördert den Dialog und bietet Arbeitsmöglichkeiten.
Das Socin-Haus gehört schon lange dem Bürgerspital. Viele kenne es noch als Tropeninstitut. Davor war es auch mal ein Frauenspital und Altersheim. Jetzt treffen im Socin-Haus Generationen aufeinander.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Vielfältigkeit des Bürgerspitals soll im Socin-Haus vereint werden.
- Das Bistro im Erdgeschoss wird von Pensionierten geführt und ermöglicht Begegnungen zwischen Generationen.
- Mit kulturellen Angeboten und dem Bistro öffnet sich das Haus auch für die Öffentlichkeit.
Als das Tropeninstitut an der Socinstrasse ausgezogen ist, kam die Frage auf, was jetzt mit der Liegenschaft passieren wird. «Die Grundidee war es, die Vielfältigkeit des Bürgerspitals Basel darzustellen», erklärt Franziska Reinhard, Leiterin Geschäftsfeld Betreuung Betagte. Daraus entstand das Konzept des Socin-Hauses, ein Wohn- und Begegnungsort für verschiedene Generationen.
Im Socin-Haus stehen 27 Wohnungen für ältere Menschen, Personen mit Behinderung sowie Studierende zur Verfügung. Letztere sollen die anderen Bewohnenden zusätzlich im Alltag unterstützen und Ansprechpartner sein, um der Einsamkeit entgegenzuwirken.
Ende August sind die ersten Menschen eingezogen. Bis Anfang 2026 sollen alle Wohnungen belegt sein. Besonders geschätzt wird die Durchmischung der Generationen. «Es gefällt mir, wenn ich nicht nur mit älteren Leuten in einem Heim sein muss, sondern auch Kontakt zu jüngeren haben kann», sagt Kurt Dietliker, Bewohner und Bistro-Mitarbeiter, gegenüber Baseljetzt.
Das Bistro als Herzstück
Im Erdgeschoss des Socin-Hauses befindet sich ein Bistro. Dort arbeiten 15 pensionierte Menschen, die so wieder stärker ins gesellschaftliche Leben eingebunden werden. Zwei von ihnen wohnen selbst im Haus. Die anderen sind externe Personen. Die Mitarbeitenden bringen auch eigene Rezepte ins Angebot ein, was das Bistro persönlicher gestaltet. «Wir hoffen, dass es ein Ort ist, an dem sich alle Menschen willkommen fühlen.» Neben dem Genuss soll das Bistro vor allem den Austausch zwischen den Generationen fördern.
Benannt ist das Haus nach dem Mediziner August Socin, der am Bürgerspital Basel gearbeitet hatte. In Erinnerung an ihn entstand das Bistro, gestaltet wie ein Wiener Café der 1920er-Jahre.
«Ziel ist es, dass das Bistro ein offener Ort für Begegnung wird»
Das Socin-Haus möchte auch über seine Bewohnerschaft hinaus wirken. Dafür werden regelmässig kulturelle Veranstaltungen organisiert. Alle sechs Monate werden im Bistrogang neue Werke lokaler Künstlerinnen und Künstler präsentiert, begleitet von einer Vernissage. Ab Oktober startet ein offener Strick- und Häkel-Treff, ab November ein offenes Singen. «Das Ziel ist es, dass das Bistro ein offener Ort für Begegnung wird», betont Natalie von Tscharner, Co-Hausleitung und soziokulturelle Animatorin.
Zusätzlich besteht eine Kooperation mit der Organisation queerAltern, die sich für ältere trans- und homosexuelle Menschen einsetzt. Gemeinsam sollen Veranstaltungen durchgeführt werden, die Vielfalt und Offenheit im Alter sichtbar machen.

Neben Wohnungen und dem Bistro bietet das Gebäude auch drei Gewerbeflächen, die noch zur Vermietung offenstehen. Die Hausleitung wünschen sich Gewerbe, die zum inklusiven und generationenübergreifenden Konzept des Socin-Hauses passen.
Ab Oktober ist das Bistro im Haus geöffnet. Natalie von Tscharner hofft, dass der Dialog zwischen den Generation in der Region durch diesen Ort gefördert wird.
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Borki74
sehr interessantes und vorbildliches Projekt bei dem alle nur gewinnen können
Sonnenliebe
Es ist sinnvoll vor allem in der heutigen Zeit, dass Jung und Alt zusammen leben kann und sich gegenseitig unterstützen. Die Erfahrung der alten Menschen hilft den Jungen und diese können ihnen Arbeiten abnehmen, die sie selber nicht so gut machen können. Ein gegenseitiges Miteinander, eine gute Sache.